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Alt 15.04.2011, 21:42
Lumine Lumine ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

Hallo ihr Lieben,
hiermit melde ich mich „ins Leben zurück“. Dafür, dass ich vor 2 Wochen fast an einer Lungenembolie gestorben wäre (die Ärzte hatten meinem Mann schon gesagt: „Wenn die Atmung komplett aussetzt, holen wir sie nicht zurück“), geht es mir jetzt erstaunlich gut. Seit 3 Tagen komme ich komplett ohne zusätzlichen Sauerstoff aus und fühle mich prima.
Vorgestern (Mittwoch) habe ich noch stationär das zweite Drittel meiner Chemo (120 mg Paclitaxel) bekommen und wunderbar vertragen (keinerlei Nebenwirkungen; hoffentlich hilft sie dann auch!? ). Die nächsten Chemo-Infusionen bekomme ich dann in der ambulanten Onkologie des Krankenhauses (je Zyklus = 3 x jeweils Mittwoch und dann eine Woche Pause bis zum nächsten Zyklus).

Gestern hat mich Göga aus dem KH abgeholt und ich habe unsere 3 Stockwerke bis zur Wohnung (ohne Fahrstuhl) mit nur einer einzigen kleinen Pause problemlos geschafft. Heute waren wir schon zum Großeinkauf, haben diverse Erledigungen gemacht und waren schön beim Thai essen. Und jetzt kommt’s: ohne anzuhalten bin ich die 3 Stockwerke hoch marschiert; zwar langsam, aber ohne „Verschnaufpause“. Ich bin überglücklich, dass ich die Lungenembolie so gut „weggesteckt“ habe. Die Ärzte im KH haben gesagt, dass sie eine so schnelle Besserung und Erholung in solch einer Konstellation noch nicht erlebt haben.

Für die nächsten 6 Monate muss ich täglich Blutverdünner spritzen und ich hoffe, dass dann „embolietechnisch“ alles wieder im Lot ist. Vielleicht kann dann sogar das Avastin gegeben werden (als Erhaltungstherapie), was jetzt wegen der Embolie leider nicht möglich ist. Mal sehen…

Übrigens: die Haare sind jetzt alle weg und komischerweise macht mir meine Glatze gar nichts aus. Irgendwie haben sich die Prioritäten verschoben; es gibt Wichtigeres als Haare auf dem Kopf…


Liebe Mona,
dir möchte ich ganz besonders danken, dass du dich als meine „Privatsekretärin“ zur Verfügung gestellt und hier berichtet hast. Unser heutiges Telefonat war wieder schön; fühl’ dich ganz doll gedrückt.


Liebe Erika,
wir beiden Hübschen haben heute Nachmittag ja schon ausgiebig gequasselt. Ich hoffe und wünsche dir von ganzem Herzen, dass du dich morgen besser fühlst und du eure WOMO-Reise genießen kannst. Lass’ dich von Göga verwöhnen und lass’ die Ostersonne in dein Herz und die trüben Gedanken verscheuchen. Ich denke an dich und nehm’ dich in den Arm.


Liebe Marzipan-Christa,
wie Christel und Mona schon gesagt haben: es können nur Kleinigkeiten sein, denn „richtige“ Auffälligkeiten würde man sofort erkennen und mitteilen. Die Warterei ist verdammt blöd, aber in unserer Situation müssen wir einfach versuchen, irgendwie damit umzugehen, ohne sich zusätzlich mit trüben Gedanken zu belasten. Vielleicht klingt das jetzt doof, aber ich habe mir einfach angewöhnt zu mir selbst zu sagen: es hat/macht keinen Sinn zu grübeln, also lass’ es sein! Für nächste Woche drücke ich auf jeden Fall alle vorhandenen Extremitäten und bis dahin lenkst du dich mit schönen Dingen und Erlebnissen ab, okay? Fühl’ dich ganz lieb umarmt.


Liebe Christel-Mouse,
du hast alles Recht der Welt, müde zu sein. Hör’ auf deinen Körper, ruh’ dich aus … und morgen scheint dann wieder die Sonne. Das Wetter soll am WE gut werden; vielleicht kannst du dann ein bisschen auf den Platz gehen und die Müdigkeit vertreiben. Ich wünsche es dir von ganzem Herzen und nehme dich ganz lieb in den Arm.


Liebe Christiane,
das mit den Bestrahlungen bei deiner Mama hört sich ja ganz gut an und ich drücke euch die Daumen, dass es mit dem Urlaub klappt!! Zu den Bestrahlungen selbst kann ich nichts beitragen, da ist Reinhard eher der „Fachmann“. Ganz, ganz liebe Grüße an dich und deine „Mamsini“.


Lieber Reinhard,
was Zigarettenrauch anbetrifft, geht es mir wie dir. Schon von Weitem rieche ich Rauch und ekele mich total davor (allerdings ist meine „aktive“ Raucherzeit schon 28 Jahre her). Liebe Grüße auch an dich und ein schönes WE auf dem Wasser.


Liebe Undine,
deine Zwirbelgeschichte ist einfach köstlich; ich habe beim Lesen laut gelacht.

Marzipan-Christa hat es wunderbar ausgedrückt und ich möchte diesen Satz von ihr unterstreichen: „Du gehörst auch zu den ganz tollen Seelentrösterinnen.“ Deine Art zu schreiben und dich einzubringen ist für uns alle eine Bereicherung und ich danke dir sehr dafür. Deine Ma hat wirklich großes Glück, so eine Tochter an ihrer Seite zu haben. Ich schicke dir einen ganz dicken Drücker!


Wow, jetzt hab’ ich aber Romane geschrieben.
Ich wünsche allen, die hier schreiben und lesen ein schönes Wochenende.
Ganz liebe Grüße,
Foto-Christa