AW: Geschenkte Zeit
Hallo, meine Lieben alle,
ein großes Dankeschön an euch für eure so lieben Zeilen!!!!
Ein weiteres großes Dankeschön für eure Däumchen, die ihr so feste für mich gedrückt habt, für die Kerzen, die ihr für mich angezündet habt, für die guten Gedanken, die mich begleitet haben und, und, und.....!
Wie meine Tochter ja schon berichtet hat, hat all eure positive Energie, die ihr mir in so vielen Varianten geschickt habt, geholfen: Der Professor hat fast 6 Stunden operiert und das erste, was ich während des Aufwachens wahrnahm, war das Gesicht der sehr lieben Anästhesistin, die mir sagte, dass es eine lange OP war (d.h., dass der Prof. nicht nur auf- und wieder zugemacht hatte).
Später dann erfuhr ich die Einzelheiten, ich gebe sie hier nur teilweise mit meinen Worten und in aller Kürze wieder:
Leider war beim Aufmachen wesentlich mehr zu sehen als in der MRT, aber dass ich damit rechnen müsse, war mir schon vorher angekündigt worden.
So fanden sich eine mehrere Zentimeter große Metastase zentral im linken Leberlappen (Segment IV b), eine große Metastase, die das Segment I komplett ausfüllte und die Pfortadergabel ummauerte, eine mandarinengroße Lymphknoten-Metastase im Ligamentum und eine haselnussgroße Lymphknoten-Metastase entlang der Aorta hepatica. Eine komplette R-O-Resektion mit Sicherheitsabständen war aufgrund der langstreckigen Ausbreitung an der Pfortadergabel nicht möglich. Zur Vermeidung einer drohenden Komprimierung durch die Meta wurde eine erweiterte Hemihepatektomie ( d.h. es wurde mehr als die Hälfte der Leber enfernt)durchgeführt.
Das Fazit, so wurde mir erklärt, ist:
Durch diesen Eingriff war es dem Leberspezialisten gelungen, mir ein bisschen Zeit zu verschaffen, da die Pfortader erst einmal nicht mehr abgedrückt wird. Leider aber konnte er unmöglich alles befallene Gewebe entfernen, da dann von der Leber "nicht mehr genug übrig geblieben wäre".
Meine Gefühle sind natürlich sehr zwiespältig; einerseits große Dankbarkeit, andererseits aber auch ein bisschen Angst, wie es jetzt weitergehen wird.
Am Dienstag habe ich einen Termin beim Onko, der mit mir das weitere Procedere besprechen wird. Bis dahin ruhe ich mich weiter aus und die Wunde kann weiter verheilen.
Alles in allem bin ich noch sehr schlapp und der Bauch...na ja, fast alle hier, wissen ja, wie er sich nach einer Bauch-OP anfühlt. Aber es wird ja täglich etwas besser.
Ich bin so froh, dass ich diesen Schritt doch gemacht habe. Zwar weiß ich nicht, was jetzt kommt, aber für mich ist es wichtig, dass ich mir sagen kann, ich habe alles probiert. Darum genieße ich jetzt den Augenblick mit meiner kleinen Familie so lange, bis es neue Nachrichten gibt.
So, nun ist es doch wieder sehr lang geworden!
Meine Lieben, ich danke euch allen nochmals für die Kraft und die guten Gedanken, die ihr mir geschickt habt!!
Ich muss mich erst wieder im Forum einlesen und bin darum nicht auf dem Laufenden. Auf alle Fälle wünsche ich jedem von euch eine möglichst gute Zeit.
Liebe Grüße
Heike
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