AW: Chemo Tagebuch, Erfahrungsaustausch, gemeinsames Durchstehen!!!
Guten Abend,
ich danke Euch sehr! Die Blutwerte waren gestern in Ordnung und Kelly ist wieder bei mir. Wir sind beide erleichtert. Zwar bin ich seit 36 Jahren verheiratet, aber es ist meine Hündin, die mir Nähe gibt. Das hat etwas sehr Tröstliches. Gestern sprach ich noch kurz mit der Onkologin, weil es mir psychisch schlecht geht. Sie hat das alles abgetan und mich abgewimmelt: Es wäre eben eine schwere Zeit. Ich fühlte mich nicht ernst genommen.
@ KimiKater: Liebe Karin, ich hoffe, dass es Dir langsam aber stetig besser geht. Zwei Wochen Schlechtgehen ist schlimm. Mir hat die eine Woche gereicht und da war es lange nicht so, wie Du es beschreibst. Katzen sollen ja sehr sensibel sein. Sie sind auch sauberer als meine Kelly. Die hockt in jedem Wasserloch, Bachlauf, Fluss oder See.
@ Blaue Lilie: Ja, Sich-Vergleichen bringt mir nichts, auch nicht in "Normalsituationen", dennoch tue ich es immer wieder. Ich glaube, das hat mit meinem uralten Gefühl der Unzulänglichkeit zu tun.
Heute war ich mörderisch wütend. Ich weiß gar nicht, woher so viel Wut plötzlich an die Oberfläche kommt. Sie überrascht und erschreckt mich und sie ist mir auch unheimlich.
Mein Mann hat meinen wunderschönen Rosenstock einfach abgeschnitten. Massakriert. 10 (!) Jahre brauchte das Röschen, um viele filigrane Triebe an einer Kletterhilfe hochzuranken und oben eine Krone zu bilden. Kaskaden von winzigen rosa Blüten, die vom Frühjahr bis in den November blühten. Ich hatte die Rose als Winzling gepflanzt, beobachtet und mich gefreut, als sie wuchs und sich entwickelte, stark und schön wurde. Und dann wird sie einfach abgemurkst. (So, wie ich?) Hinter der Wut steckt viel Trauer.
Liebe Grüße
Marion
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