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Alt 21.04.2011, 09:51
Lumine Lumine ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

Guten Morgen ihr Lieben,
gestern war ich nun das erste Mal zur ambulanten Chemo und habe mir mein drittes Drittel Paclitaxel „abgeholt“. Bis auf das, dass ich über 8 Stunden in der Ambulanz verbracht habe, ist alles gut gelaufen und ich habe die Chemo bis jetzt gut vertragen; NW gleich Null.

Dass gestern soviel los war und sich alles durch lange Wartezeiten zwischendurch sehr hingezogen hat, war (auf Nachfrage bei einigen Mitpatienten) den kommenden Feiertagen geschuldet. Im Normalfall sollen die Wartezeiten zwischen den einzelnen „Ablaufpunkten“ angeblich schneller gehen. Der Ablauf in Stichworten: Anmeldung, Blutabnahme, warten auf die Ergebnisse (gestern bei mir u. a. Leukos 3.000/HB 9,2), Arztgespräch, Bestellung der Zytostatika, Chemo-Infusion, Papierkram (Rezepte, Taxischein) und Abmeldung.

Heute Morgen geht es mir sehr gut (bisher keine NW ); vielleicht auch deshalb, weil ich letzte Nacht richtig gut geschlafen habe. Schon seit Tagen komme ich komplett ohne zusätzlichen Sauerstoff aus; unsere 3 Stockwerke bewältige ich für mein Empfinden gut (mit meistens einer „Verschnaufpause“ im oberen Drittel). In den vergangenen Tagen haben Göga und ich schon zwei längere Spaziergänge gemacht (jeweils eine gute Stunde im Karbener Wald und in unserer Siedlung) und ich muss sagen, das klappt hervorragend. Lediglich, wenn es im Wald etwas bergauf geht, fange ich an zu pusten; ich muss also noch an meiner „Kondition“ arbeiten. Auch habe ich das Gefühl, dass mir neuerdings die herumfliegenden Pollen etwas zu schaffen machen; das muss ich mal weiter beobachten.


Vorgestern Abend habe ich mit Erika telefoniert. Sie lässt euch alle schön grüßen. Ihr geht es schon viel besser und sie ist froh, dass sie die Reise angetreten hat. Sie war sogar schon mit ihrem (Motor)Rad unterwegs und die vielen neuen Eindrücke und das schöne Wetter tun ihr gut (und lenken ab). Bis Anfang nächster Woche werden sie und ihr Mann unterwegs sein und sie wird sich melden, wenn sie zurück ist.


Liebe Christel,
dein gestriger Eintrag hat mich total froh gestimmt; wie es aussieht, ist die WG jetzt aus dem Tal heraus und gerade beim Aufstieg auf den nächsten Gipfel. Als alte Bergtourengeherin sage ich mal ganz professionell: jetzt heißt es, die Kraft einzuteilen, rechtzeitig und lange genug Pausen einzulegen, viel zu trinken, bewegungsgemäß zu „brotzeiten“, Kopf und Körper vor der Sonne zu schützen, im gleichmäßigen Schritt und regelmäßig ruhig atmend bergan zu gehen … dann kann nichts mehr schief gehen.


In diesem Sinne wünschen Erika und ich allen WGlerinnen, Besuchern und Randgucks ein wunderschönes Osterfest und schicken euch ganz liebe Grüße überallhin,
Foto-Christa