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Alt 29.04.2011, 12:51
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Piddymaus Piddymaus ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen


Auch ich habe einen sehr lieben menschen verloren, am 11.04 diesen jahres verstarb mein über alles geliebter ehemann. Ich habe ihn seit der erkrankung im Jahre 2009 intensiv begleiten dürfen. Am 06.08.2009 erfuhren wir von der Hausrärztin die traurige wahrheit, daß mein mann an leberzellkrebs bzw. HCC erkrankt war, dass er unmittelbar mit einer chemotherapie anfangen sollte, dieses geschah dann auch 2.9.09. an diesem tage begann er mit nexavar, das ist eine neue chemotherapie in tablettenform. am anfang war es ganz schlimm mit den nebenwirkungen. er kam fast gar nicht von der toilette, er nahm auch relativ schnell ab. dann aber regulierte es sich allmählich, der onkologe war immer sehr zufrieden mit ihm, er nahm diese tablettenchemo 16 monate ein, dann setzte er aus, damit er weihnachten 2010 auch mal bei dem schönen winterwetter rauskonnte, ohne dass etwas in die hose ging, denn windel tragen, dafür bin ich noch zu jung.
Nach Weihnachten begann sich der bauch zu füllen, er nahm zu, gottseidank dachte ich, aber es war der anfang vom ende, nur das wußte ich damals noch nicht. Im Krankenhaus stellte sie dann fest, dass mein mann aszitis im bauch hatte, das mußte abgepumpt werden. Im Januar d.J. stellte man dann fest, das die tumore gewachsen sind, und durch das bauchwasser stellte man weiter fest, dass die leber ihre arbeit fast eingestellt hatte. Das war auch der grund, dass mein mann, aufgehört hat fleisch zu essen, weil die leber das eiweiß nicht mehr verarbeitet hat. Die Abpumperei des Bauchwassers führte auch dazu, dass mein mann immer schwächer wurde. Ab Februar konnte mein mann ohne den rollator nicht mehr laufen, wir bekamen auch ein Pflegebett, weil er von einem tag auf den anderen so gut wie nichts mehr machen konnte. Der Zustand verschlechterte sich immer mehr, seine laune ging denselben weg. Für einen Mann der immer im Leben stand und viel gemacht hat, konnte er es einfach nicht verstehen, daß er nunmehr gar nichts mehr konnte. Am 09.04. d.J. kam mein kleiner neffe und sagte zum ersten mal, hallo opi, da war mein mann richtig stolz, das sah man ihm an, er beschäftigte sich sogar mit dem kleinen, am nächsten tag ging die blutspuckerei an. nicht nur von oben sondern auch von unten, da ging gar nichts mehr, ich mußte ihn schweren Herzens ins Krankenhaus bringen, er bekam gleich ein bett auf der palliativstation, man merkte, dass es zu ende ging, er kämpfte noch bis montagmorgen um 8 uhr, dann ließen seine kräfte nach, er schlief um 08:15 in meinem arm ein und ging über den regenbogen in eine neue helle welt hinüber. Er ist jetzt in einer anderen welt, wo er keine schmerzen hat und vielleicht trifft er ja auf seine eltern.