Gebärmutterhalskrebs
Hallo ihr Lieben, ich bin froh das ich diese Seite gefunden habe.
Mal kurz meine Geschichte: Ich bin 28 Jahre, habe eine kleine Tochter (16 Monate) und einen ganz lieben Freund (der allerdings nicht der leibliche Papa meiner Tochter ist) allerdings sind wir seit der 4. Schwangerschaftswoche zusammen und daher ist unsere kleine für ihn NATÜRLICH seine Tochter.
Seit Ende Dezember 2003 hatte ich unheimliche Schmerzen im Unterleib verbunden mit Rückenschmerzen und das alles linksseitig. Ich bin jede Woche zur Frauenärztin, die diagnostizierte einen vereiterten Eierstock, der auch erfolgreich behandelt wurde, jedoch die Schmerzen blieben. Sie machte im Januar noch eine Krebsvorsorge - NEGATIV. Mitte März wies sie mich ins Krankenhaus ein, um eine Bauchspiegelung vorzunehmen und den Grund der Schmerzen zu finden. Da bekam ich dann die Diagnose: Zervix Karzinom Stadium 2B. Ich konnte das alles nicht fassen: Ich, Krebs? Warum hat das die Gynäkologin nicht feststellen können? Ich verstand die Welt nicht mehr - wie gesagt ich war wöchentlich bei meiner Frauenärztin wegen meiner Unterleibsschmerzen. Es wurde mir im Krankenhaus gesagt, dass ich diesen Krebs habe, der sich entlang am Gebärmutterhals, reinwachsend in die Gebärmutter, versteckt und daher schlecht erkennbar ist. Achso, na dann... (kopfschüttel)
Da mein Freund und ich gern noch ein Baby wollten, schickten sie mich in die Uniklinik in Jena für eine gebärmuttererhaltende Operation. Die Ärzte wiesen das aber sofort weit von sich: Bei einer Tumorgröße über 2 cm wird dies absolut nicht empfohlen, weil nicht ausgeschlossen sein kann, dass die Gebärmutter bereits befallen ist (nur eben noch nicht sichtbar) und eine spätere Gebärmutterentfernung ohne Schädigung der umliegenden Organe ist dann fast unmöglich. Also stand nun eine große OP vor mir: Lymphknotenentfernung (zur Kontrolle dass die noch nicht befallen sind) mit Gebärmutterentfernung und Zervixentfernung und Verschließen des Scheidenhalses. Die Schnellanalyse der Lymphknotenentnahme ergab, dass noch diese noch frei waren (erstmal). Außerdem war der Tumor schon doppelt so groß wie vermutet, er hatte eine Größe von 4 cm. Nach 7 stunden OP wurde ich ins Wachzimmer geschoben und dachte dann auch das alles in Ordnung kommt.
Aber weitgefehlt: ich bekam 4 Stunden nach der OP erstmal eine arterielle Embolie und wurde in eine Gefäßklinik transportiert, wo mich 2 weitere OP´s erwarteten. Als ich aufwachte hatte ich insgesamt 8 Schläuche (div. Wunddrainagen und 2 Blasenkatheter u. 1 Scheidenkatheter) im Körper. Ab diesem Zeitpunkt hatte ich richtig Angst vor dem Sterben. Nach ca. 2 einhalb Wochen wurde ich nach Hause entlassen.
Nach 2 Tagen bekam ich vom Jenaer Krankenhaus noch telefonisch mein entgültigen Lymphknotenbefund mitgeteilt. Der Tumor war ins Gewebe reingewachsen und somit ist Bestrahlung und chemo doch noch nötig - NA PRIMA!
Einen Tag später bekam ich zu Hause eine fausdicke (im wahrsten Sinne *gg*) Verstopfung, folglich: Wieder eine Woche Krankenhaus.
Wieder zu Hause, mußte ich auch gleich wieder in die Strahlenklinik, wo etliche unangenehme Untersuchen gemacht wurden. Es wurde noch mal eine Gewebeprobe entnommen um sicherzustellen, dass die Chemo wirklich notwendig ist. Auf diesen Befund warte ich jetzt. In ca. 5 Tagen weiß ich mehr. Wenn der Befund in Ordnung sein sollte, steht mir "nur" die Bestrahlung bevor und da drauf hoffe ich natürlich.
Ich habe jetzt immer noch Probleme mit meinem Darm, der macht einfach nicht das was er soll, obwohl ich mich an die ärztlichen Hinweise bzg. Ernährung, Bewegung halte. Es helfen dann nur noch Abführmittel alle 3 Tage, was ja auch nicht gerade förderlich ist dafür, dass der Darm wieder "aufwacht".
Die letzten 6 wochen waren die schlimmsten in meinem ganzen Leben. Ich habe Angst vor dem was kommt, vor den Schmerzen, Spritzen, unangenehmen Untersuchungen und letztendlich natürlich vor dem Tod. Ich bin froh, dass ich meinen freund habe, er hat mich jeden Tag in Jena besucht, und das obwohl es 140 km waren bis dahin. Er hat durch meine Krankheit seinen Job verloren, den er gerade mal 4 wochen hatte (jemand mußte ja auf unsere Tochter aufpassen)und das obwohl der Firma keinerlei Kosten entstanden wären bei einer Freistellung, weil meine Krankenkasse, Verdienstausfallsgeld für eine bestimmte zeit gezahlt hätte. Dann hat er dem Arbeitsamt die Sache so geschildert, dann hieß es: ja sie sind für die Betreuung des Kindes da, also für uns nicht vermittelbar, das heißt: kein Geld vom AA (na klasse). Ehrlichkeit wird eben bestraft!
Wegen diesen ganzen Problemen bin ich manchmal unausstehlich, d.h. ich reagiere immer total schroff, wenn mein Freund ein wenig zärtlich wird. In Arm nehmen ist noch ok. aber bloß nicht küssen oder irgendwo anfassen - da werde ich total böse. Ihm fällt das natürlich nicht leicht (er ist eben ein Mann (*gg*), er versteht nicht dass ich so abweisend bin, ich versteh mich manchmal selber nicht aber ich kann mich einfach nicht überwinden. Vielleicht hat ja jemand ähnliche Problemchen, würde mich sehr über Mails freuen: Schließlich sitzen wir ja alle irgendwie im selben Bott! Liebe Grüße Nadine
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