AW: Keine Kraftreserven mehr
Liebe Elina,
wenn ich Deine Zeilen so lese, die könnten von mir sein. Mein Mann war voriges Jahr 18 Wochen in der Tagesklinik. Er geht nie wieder! Man wird den ganzen Tag beschäftigt, nur man muss erst einmal die Kraft dazu haben!
Man kann sich mittags nach bestimmten Medikamenten hinlegen, auf eine Matratze, auf den Fußboden. Dann werden Körbe geflochten, Spiele gespielt, man sitzt am PC für bestimmte Tests, spielt Karten, läuft spazieren.
Mich würden keine 10 Pferde in eine Tagesklinik bringen und ich nehme seit 1999 Antidepressiva.
Mein Mann war voriges Jahr ausgebrannt, leer und sehr depressiv. Zwischendurch war er auch 10 Wochen vollstationär - das gleiche Spiel!
Es kann nur einer nachvollziehen, der das alles schon einmal durchgemacht hat.
Ich selber hatte nach 10 Jahren (2008) Metastasen in entfernten Lymphknoten und 2 Rezidive. Da werden einen schon die Füße unter den Boden weggezogen und man sieht sein Ende vor sich, beschäftigt sich mit dem Tod! Man hat keine Kraft mehr, bräuchte eigentlich die Kraft für sich und bekommt man gesagt, das man stark sein soll für den Mann!
Ich weiß auch nicht, wie es weiter gehen soll! Es hat kostet mich eine Menge an Kraft und Nerven.
Ich schreibe nur selten im Forum, lese aber still alle Beiträge!
Ich wünsche Dir und Deinem Mann alles erdenklich Gute.
Alles Liebe Rosi
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