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Alt 19.06.2011, 10:05
MarionS. MarionS. ist offline
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Standard AW: Chemo Tagebuch, Erfahrungsaustausch, gemeinsames Durchstehen!!!

Guten Morgen, liebe Mitstreiterinnen,

danke für Euer Verständnis, Euren Rat und Eure aufmunternden Worte. Es sind jetzt fünf Tage seit der vierten und letzten EC-Chemo, am Dienstag. Trotz aller Zusatzmedikamente habe ich mit einer schwammige Übelkeit im Körper zu tun. Gestern Abend hatte ich ein sehr starkes Brennen im gesamten Oberkörper, vorne und hinten: im Magen und sogar der gesamte Rücken brannte höllisch innen drin. Das war wirklich sehr schmerzhaft. So was hatte ich noch nie. Ich dachte schon, ich müsste notfallmäßig ins Krankenhaus. Nach einer Weile wurde es langsam besser und das Brennen hörte schließlich wieder auf. Mir ist nicht wohl in mir selbst. Das kenne ich ja nun schon, aber dadurch wird es nicht besser. Es dauert mindestens 10 Tage, bis es so langsam wieder aufwärts geht. Wenn ich wirklich umfassend ehrlich bin: Mir reichts! Dabei ist erst Halbzeit.
Tröstlich ist es für mich zu lesen, dass es anderen zuzeiten auch nicht anders geht und ging. Danke für die Ehrlichkeit coco, Tante Dimity.

Ich denke nicht, dass ich mich da hineinsteigere, die Infusionen summieren sich - und ich rieche es auch. Seit der zweiten Runde EC-Chemo ekele ich mich vor mir selbst und dem süßlich-chemischen Körpergeruch, der mir anhaftet.

Sorry, wenn ich jemand verschreckt habe. Es gibt auch Frauen und Männer, die so gut wie gar keine Nebenwirkungen haben und die Chemotherapien sehr gut vertragen. Oder Menschen, die mit den Nebenwirkungen sehr gut umgehen können. Da spielt sicher auch die psychische Akzeptanz eine Rolle. Ich werde diese Therapie immer als ein Muss betrachten, ein notwendiges Übel, das meinem Körper hoffentlich hilft, den Krebs völlig zu besiegen. Andererseits bin ich wach genug, zu fragen, ob diese Tortur die eventuell 10% mehr Heilungschance rechtfertigt, die eine Chemotherapie nach den Wechseljahren maximal erbringen kann. Für jüngere Frauen liegt die Rate bedeutend höher.

Allen ein nebenwirkungsfreies oder -armes Wochenende.

Herzlichst
Marion
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