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Alt 29.06.2011, 23:17
Suzy-Q Suzy-Q ist offline
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Standard AW: Erfahrungen mit Tarceva??

Hallo,
bin heute hier auf das Forum gestoßen.
Bei meiner Mutter (jetzt 74 Jahre) wurde 1998 ein bronchoalveoläres Lungenkarzinom entdeckt, die damalige Chemo wurde im zweiten Zyklus wegen der Nebenwirkungen abgebrochen. In Heidelberg wurde sie als "austherapiert" entlassen. Lange Jahre kam sie dann mit Mistel- und Thymus-Spritzen zurecht, auch die Aufenthalte in der Veramed-Klinike Meschede haben ihr sehr gut geholfen.
Im letzten Jahr kam dann leider ein Rezidiv. Im Juli sollte sie operiert werden, die OP wurde jedoch am Morgen kurzfristig abgesagt, da das CT vom Vortag wohl dann erst ausgewertet wurde und der Befund sich gegenüber dem letzten CT, das ca. 2 Monate alt war, verschlechtert hatte. Leider hat man in dem Krankenhaus meine Mutter dann total alleine gelassen, kein Gespräch angeboten, auch nicht mal einen Hinweis gegeben, daß im Haus ein Onkologe seine Praxis hat. Ich habe sie an dem Morgen abgeholt, dann sind wir erst mal zum Hausarzt gefahren. Der hat uns für den nächsten Morgen einen Termin bei besagtem Onkologen gemacht!
Interessant ist, daß die Chemo von 1998 nach heutigem Wissen der Ärzte bei dem Befund überhaupt nicht helfen KONNTE!!!
Lange Rede, kurzer Sinn: Jetzt macht meine Mutter eine Therapie mit Tarceva, da eine "normale" Chemo aufgrund ihrer Rollvenen und diversen anderen Problemen nicht gut machbar ist.
Nach ca. 2 Monaten mußte T. aufgrund der Nebenwirkungen mal abgesetzt werden, danach fing sie aber wieder damit an. Hautausschlag hat sie nur in Maßen, dafür aber die erste Zeit sehr mit Durchfall zu tun. Das erste CT zeigte noch nicht viel Erfolg, das nächste aber zeigte zumindest den Stillstand. Leider ist die Auswertung in unserem Fall sehr schwierig durch die schlechte Abgrenzung zwischen entzündlichen Prozessen und dem Krebs.
Weitere Nebenwirkungen des Krebses und/oder des T. sind Gewichtsverlust (ca. 25 kg in einem Jahr), dünner werdende Haut (insbesondere an den Finterkuppen sehr lästig), zweitweise mangelnder Apptetit und bitterer Geschmack von allen möglichen Speisen - und vor allem öfter auftretende Lungenentzündungen. So war sie z.B. im November 2010 im KH, und jetzt im Mai wieder. Ich weiß nur, daß sie beim nächsten Mal nicht mehr in DIESES KH geht!!!
Aus dem KH heraus hatten wir einen erneuten Antrag auf Pflegestufe gestellt, da der erste Antrag abgelehnt wurde, der Widerspruch aber noch läuft. Der Verschlimmerungsantrag wurde jetzt - zum Glück - positiv entschieden, wir warten aber noch auf das detaillierte Gutachten, um zu entscheiden, ob die Aufrechterhaltung des Widerspruchs Sinn macht. Hat jemand einen ähnlichen Fall erlebt, und wie ist das ausgegangen?
Um den Kreis wieder zu schließen: Ich bin hier gelandet, weil ich Infos suchte, wie sich das Tarceva mit z.B. der Misteltherapie verträgt. Kämpfe mich aber noch durch die Beiträge... Unser Onkologe ist da leider sehr zurückhaltend, er hat und kennt keine Erfahrungsberichte dazu.
Da wir jetzt einen Reha-Antrag gestellt haben und meine Mutter möglichst in eine ganzheitlich behandelnde Reha-Klinik möchte, wäre das natürlich interessant, ob hier jemand schon längerfristige Erfahrungen mit Tarceva und MIsteltherapie oder auch sonstigen ganzheitlichen Behandlungsmethoden hat.
Liebe Grüße an alle,
Susanne

P.S.: Sorry für den langen Beitrag
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