Guten Morgen, Marian,
klar, eine Gesellschaft braucht Regeln und Konventionen und im gleichen Masse auch die gemeinsame Sprache. Umso mehr, desto verschiedener die regionalen Muttersprachen sind und je künstlicher die dazugehörige Hochsprache ist.
Eigentlich ist Hochdeutsch eine Kunstsprache, die nicht wirklich irgendwo mit der Muttermilch aufgesogen wird. Ich mag meine Muttersprache, die mit Hochdeutsch nicht besonders viel zu tun hat und finde es traurig, dass so viele so furchtbar (manchmal auch in dem Sinne

) bemüht sind, sie vergessen zu machen. Könnte meine Oma in ihrer ursprünglich erlernten Muttersprache heute mit meinen Enkeln sprechen ....... diese verstünden nur noch Bahnhof und Abfahrt. Es finde es unvorstellbar, was da an gewachsener, eigen- und bodenständiger Kultur verloren geht im Einheitsbrei der Hochsprache. Ist doch schade, oder?
Die Hochsprache ist in meinen Augen lediglich (unter anderem) ein Vehikel, welches Gedankengüter überregional in möglichst allgemein verständlicher Weise nationenbegrenzt verbreiten kann und umso fester ich eine Schraube über den Anschlag drehe, umso unbeweglicher wird die ganz Maschinerie. Auch diese Sprache muss leben, sich bewegen, und umso liebenswerter finde ich solche Ausrutscher.
Also werde ich in Zukunft machen wie du und genauer hin hören und mir eins grinsen.
Wenn auch aus anderen Beweggründen als wie du.
Liebe Grüsse,
Helmut