Darmkrebs- Hoffnung und Verzweiflung zugleich
Hallo, Waltraud und Kincaid!
Erst mal vielen Dank für Eure Tips. Das mit dem Irrigieren kommt leider noch nicht in Frage, da er erst vor kurzem bestrahlt wurde und sich seine Darmflora erst mal erholen muss. Momentan versorge ich das Stoma, weil er nach seiner letzten OP noch immer sehr geschwächt ist und aufgrund der Bestrahlung mit einem sehr desolaten Immunsystem zu kämpfen hat. Außerdem kann er nach seiner Rektumsamputation noch immer nicht richtig sitzen. Jetzt liegt er schon wieder im Krankenhaus, weil seine Galle zickt. Montag wird er operiert. Wißt ihr, ich denke bei uns ist es vielleicht auch die Summe aller Ereignisse der letzten 5 Jahre, die uns so zu schaffen macht. Dazu muß ich etwas weiter ausholen: 1999 wurde bei ihm Darmkrebs diagnostiziert, OP war erfolgreich, allerdings 36 Stunden nach der OP erlitt er mit 37 einen Schlaganfall, welcher zur Folge hatte, dass er an einem 80%igem Gesicjtsfeldausfall leidet und partiell Orientierungsstörungen hat. Dann starb ebenfalls 99 unerwartet sein Vater. Im Januar 2000 wurde bei seiner Mutter Brustkrebs festgestellt. Sie starb im August 2000. Der nächste Schicksalsschlag ließ nicht lange auf sich warten, im Februar 2001 Rezidiv Darmkrebs. Wieder OP und Chemo. Während der Chemo gegen den Darmkrebs bekam er auch noch Hodenkrebs, so dass ihm im Juni 2001 ein Hoden amputiert werden musste. Die anschließende Chemo war für ihn die Hölle!2002 verlief für unsere Verhältnisse relativ ruhig. Und 2003 war wieder so ein niederschmetterndes Jahr! Unser Internist hat seine Beschwerden nicht ernst genommen, so dass es diesmal 5 Monate dauerte, bis die erneute Diagnose Krebs gestellt wurde. Der Tumor hat sich außerhalb des Darms im kleinen Becken ausgebreitet und auch die Beckenwand "angekratzt", so dass nicht alles entfernt werden konnte. Und dann auch noch die für ihn niederschmetternde Nachricht, dass nicht schließmuskelerhaltend operiert werden konnte. Kaum hat er die Bestrahlung hinter sich gebracht, fängt seine Galle an zu mucken, so dass er schon wieder ins Krankenhaus und unters Messer muss.Manchmal bin ich mit meiner Kraft so was von am Ende, weil ich einfach nicht weiß, wohin das alles führt!!! Eigentlich bin ich nicht der Typ, der sich hinstellt und jammert, aber es ist oft unendlich schwer, noch Zuversicht zu haben und ihn aus seinen Depressionen herauszuholen. Er ist leider auch nicht der Typ Mensch, der von sich aus Hilfe von außen holt. Aber wie gesagt ich liebe ihn und werde ihn ganz bestimmt nicht aufgeben!! Deswegen bin ich wirklich für jeden Ratschlag, der uns irgendwie weiterhelfen könnte, dankbar. Vielleicht kann uns einer von Euch eine gute Reha-Klinik empfehlen?
Gruß Mimi
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