AW: keine chance auf heilung
liebe nela,
vielen dank für deine antwort, du hast recht, wir sind wirklich fast im selben boot, das haben meine ärzte auch zu mir gesagt, dass ich die krankheit als chronisch ansehen soll, so wie andere leute zuckerkrank sind oder rheuma haben. ich kann mich halt leider damit nicht abfinden, für mich ist es einfach unheilbar, mein professor hat mir das auch heuer beim krankenhauswechsel beim erstgespräch gesagt, wegbekommen werden wir das nicht mehr, hat er gemeint. weisst du, das gemeine war, dass ich so wie du, gehofft und gebetet habe, dass ich nach dem ersten op- und chemomarathon für wenigstens mal fünf jahre eine ruhe habe, das wär ein bescheidener wunsch gewesen, und das arge ist, dass mich die ärzte bzw. eigentlich ein oberarzt im vorigen krankenhaus, wo ich die diagnose, die ersten zwei chemos und ops hatte, mir von anfang an eingeredet hat, dass 1. der tumor ein träge wachsender tumor ist, der kaum metastasiert, 2. die erste chemo zum verkleinern ist (ok, das hat ein bisschen gestimm), 3. gesagt hat, dass die chemo nur noch eine sicherheitsmassnahme ist, aber eigentlich nicht notwendig und in 90% der fälle die frauen nachher ihre ruhe haben und dass das bei mir auch der fall sei. und ich naiver trampl hab das geglaubt, obwohl ich seit bald 20 jahren in der klinik arbeite und davon 10 jahre in der computertomographie. ich ärger mich über meine naivität am allermeisten und ich muss immer an den letzten sommer denken, wie glücklich ich war, dass alles überstanden ist, aber das weisst du ja selber am besten, wie das ist, wenn man dann den dämpfer bekommt. und deswegen bin ich mir gegenüber leider viel zu negativ, obwohl meine ärzte, die mich jetzt behandeln mit dem ct-ergebnis vom juli sehr zufrieden waren, laut ihnen lässt micht der krebs jetzt einmal in ruhe, aber die ganze peritonealkarzinose und metastasen am darm hat man im november 2010 nicht einmal im pet gesehen, das haben sie erst bei der 2. op gesehen, wo ja eigentlich nichts operiert wurde. wie geht es dir eigentlich mit dem durchfall? das ist das nächste womit ich mich so rumplagen muss. mir ist wenigstens das stoma erspart geblieben, aber wer weiss, sag niemals nie, hatte ja auch eine scheisse nach der anderen. es tut mir leid, dass es jetzt schon wieder so lang geworden ist, aber als betroffener kann man sich nur mit betroffenen austauschen, mein mann blockt total ab, für meine kinder muss ich stark sein und der rest der familie, vergiss es, ich das einzige kind, was soll ich da noch sagen. aber deine einstellung ist wirklich die richtige, man sollte jeden tag geniessen und sich an jeder kleinigkeit und jedem fortschritt freuen. leider lernt man diese dinge erst zu spät zu schätzen, aber dafür umso bewusster. hast du schon mal was von der direkten chemotherapie in den bauchraum gehört? so was solls nämlich auch geben. da werd ich mich bei meiner nächsten giftsitzung erkundigen.
entschuldige, dass ich wieder so viel von mir geschrieben und gejammert habe, ich wünsche dir auch viel viel kraft und weiterhin die positive einstellung, vielleich meldest dich wieder einmal, würd mich freuen,
liebe grüsse aus österreich, deine gogi
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