Einzelnen Beitrag anzeigen
  #3  
Alt 16.08.2011, 23:33
frollein frollein ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.06.2011
Beiträge: 253
Standard AW: nicht mehr drüber reden..

Hallo ihr Lieben,

zu meinem Glück habe ich zwei Vertraute über die ich noch jetzt über meine Ängste und alles anfallende im Anschluss der Erkrankung reden kann, die verstehen, dass ich mich hin und wieder wie ein verschrecktes Hascherl fühle wenn das Schreckgespenst Krebs offen aus seiner Ecke hervorgekrochen kommt um mir das Fürchten zu lehren.
Darum bin ich sehr dankbar; um jedes geteilte Lachen und das sie mir das Gefühl geschenkt haben, als Mensch aufgefangen zu sein.

Zu meinen Geschwistern habe ich im Laufe der vergangenen Monate den Kontakt nahezu auf null heruntergefahren, aus den unterschiedlichsten Gründen. Ich bin gegangen, weil ich es nicht mehr ertragen konnte zu hören, dass doch jetzt "alles" vorbei sei, ich so "anders" geworden sei. Der Krebs würde bei mir nicht wieder kommen und eine testamentarische Vorsorge für meinen Sohn bräuchte ich nicht zu treffen udm.
Die Ambivalenz der Schuldzuweisungen wurden mir zu viel, dass nicht offen reden können, weil sie es nicht ertragen können, dass ich Krebs hatte.

Das nichts mehr ist wie es wahr.

Das kann ich verstehen, jeden auf seine Weise. Meinen Bruder, meine beiden Schwestern.
An einen zu denken in der Zeit der Not würde reichen war ihre Devise. Mir war das zuwenig. Oder aber mir zu sagen, dass Brustkrebs immer auch ein Problem mit dem Frausein hätte, ich mich besingen lasse solle von einer Geistheilerin, an Engel glauben solle...mag ich nicht mehr aushalten! So gehts mir besser, weil weniger Kräfte zehrend und zerreibend...

PS: also mir geht es gut, richtig gut! Hoffe das klingt nicht zu melancholisch!

LG

Geändert von frollein (16.08.2011 um 23:56 Uhr) Grund: PS
Mit Zitat antworten