Hallo muskateller,
mein Nachschnitt war damals so groß, dass ein Fünfmarkstück locker darin verschwunden ist. Es wurde bis zur Muskelschicht entfernt. Danach durfte das Gewerbe sechs Wochen hochwachsen. Da es sich um Wildwuchs handelt, wird es vor dem Verschluss durch das Transplantat begradigt. Geschützt wurde die Wunde durch einen speziellen Gazestreifen, dann erst eine Art Verpflasterung. Eine Art der Verpflasterung deswegen, weil meine Operationsstelle über der Oberlippe war. Deswegen konnte damals auch nicht der laut ADO-Leitlinie vorgegebene Nachschnitt vorgenommen werden. Zum Transplantieren wurde mir in einer weiteren Operation das Transplantat hinter dem Ohr weggenommen, da es den Gegebenheiten des Gesichts am nächsten kommt und weil man dort sowieso grossflächig gearbeitet hat (das Frankfurter Kreuz kann da neidisch werden

), denn man war gerade dabei mir die linke Halsseite komplett auszuräumen. Das Verziehen der Mundzüge wurde durch die Angleichung des Wildwuchses ebenfalls korrigiert. Danach hatte ich dann eine Zeitlang eine Magensonde, das ist aber ein anderes Thema, da es Dich diesbezüglich nicht betrifft, Dein Operationsgebiet ist wo anders zu finden und deshalb diese Vorgehensweise wohl kaum zur Anwendung kommt

. Nach der Abnahme der Verpflasterung war dann Narbenpflege und Narbenmassage angesagt. Damit die Haut ringsherum nicht versteift und unflexibel wird. Die komplette Wundversorgung (beim Hochwachsen des Gewebes als auch Transplantat) war dann mein Part. Aber das dürfte bei Dir nicht anders sein. Ich denke Micha54 (

) wird da auch noch etwas zu schreiben können, sein Transplantat ist ja auch nicht gerade klein und er hat auch einiges erlebt.
Also, Wundversorgung ernst nehmen und danach Wundmassage nicht vergessen, wäre so mein Tipp. Und etwas Ruhe dem Operationsgebiet gönnen, damit das Transplantat die Möglichkeit hat einzuwachsen.... ohne Nekrosegedanken. Gut Glück für ein gutes Einheilen. Bei mir hat es, gottseidank, gut geklappt. Die Chirurgen sind heute noch ganz hin und weg.... ich auch
Zusatz: Wenn Dir Deine Ärzte Schonung empfohlen haben, dann tue es! Diese Schonung von vielleicht ein paar Wochen ist nichts gegen ein gutes Einheilen und Beweglichkeit für viele viele Jahre. Denk da bitte dran, viele vergessen das nämlich und fangen viel zu früh mit irgendwelchen Spirenzchen an.
Zusatz II: Die Chirurgen hatten mir damals eine Augensalbe mitgegeben, die ich immer auf den Gazestreifen ganz dünn streichen sollte, damit das nachwachsene Gewebe geschmeidig bleibt / wird.