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Alt 02.09.2011, 10:46
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Elanor Elanor ist offline
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Standard AW: erfahrungsbericht meiner prophylaktischen mastektomie

Liebe Miama,
Du Arme, da hast Du einen ganz schönen Berg vor Dir! Wenn Du von offizieller Stelle keine Hilfe bekommst, dann muss es, wie schon zum Teil vorgeschlagen, eben anders gehen. Wickel doch Dein Baby auf dem Boden in den Wochen nach der OP, mach alles parat und dann entfällt das Heben - ginge ja auch nicht mit einer Haushaltshilfe da die ja nicht immer da sein kann. Immer ein guter Tip: Vorkochen und alle wichtigen Dinge eher niedrig in die Schränke räumen. Aus eigener Kasse ein Mal pro Woche die 8 Wochen nach der OP eine Putzfrau bezahlen. Gibt es in Deutschland auch Internet-Shopping für Lebensmittel und Haushaltssachen? Das habe ich in der ersten Zeit gemacht weil mein Mann stark gehbehindert ist, der konnte mir auch nicht viel abnehmen. Es muss bei Dir denke ich viel am Boden mit dem Baby stattfinden, Essen, anziehen, spielen... Sonst hilft vielleicht alles nichts und Du musst noch mit der OP warten bis Deine Kinder selbstständiger sind - miese Option ich weiss! Ich wünsche Dir alles!!! Gute!!!!!!!

Liebe Sporty,
ich mag meine "Neuen" komplett ohne Einschränkungen. Das liegt aber wahrscheinlich daran, dass ich nicht so in Zugzwang war wie Du, da ich kein Brustkrebs hatte. Wichtiger ist aber wahrscheinlich, dass ich nie ein sehr positives Verhältnis zu meinen Brüsten hatte. Als ich mit 11 meinen ersten BH bekam (die Dinger sind innerhalb kürzester Zeit von -A auf 75C angewachsen, das war die Grösse von meinem ersten BH), erkrankte meine Mutter an BK, ich war 14 als sie daran starb und ich habe sie oft ohne Verband nach den OPs gesehen, es war kein schöner Anblick. Ich hatte also eher ein gestörtes Verhältnis zu dem Thema Brüste. Die Einzigen, die meine Brüste wirklich mochten waren die Kerle. Schöner sind sie mit der Zeit auch nicht geworden und ich hatte immer Panik, dass mich der BK erwischt. Sie fühlen sich seltsam an, immer noch, aber ich mag sie - von oben betrachtet sieht man nicht einmal die Narben. Die Psychologin vom Brustzentrum hat mich allerdings mal gefragt ob ich traurig sei, die Brüste hergegeben zu haben, ich wusste nicht warum sie das fragt und sie meinte, dass das noch eine verbreitete Reaktion sei. Du siehst - Deine Traurigkeit ist völlig normal! Bei mir kommt das vielleicht später, mal sehen. Es ist ja auch eigentlich ein Grund da, den Verlust der "echten" Brust zu bedauern: wäre nicht der Krebs oder die Mutation gewesen, hätte man gar nicht erst die Operationen und die PM erdulden müssen, mit all den Risiken, Einschränkungen, Schmerzen und im Fall von BK den Ängsten. Dass bei vielen die Erleichterung diesen Verlust überlagert ist denke ich mal typabhängig und hat was mit der Krankengeschichte und dem eigenen Werdegang zu tun. Ich wünsche Dir, dass die Traurigkeit sich legt und Du irgendwann gar nicht mehr darüber nachdenkst. Ich wünsche Dir alles Liebe, viele Grüsse

Elanor
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