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Alt 02.09.2011, 13:01
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tesska tesska ist offline
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Standard AW: erfahrungsbericht meiner prophylaktischen mastektomie

hallo ihr lieben!

vielen dank für eure lieben wünsche!

es geht wirklich immer besser, ich kann immer mehr allein machen und werde langsam beweglicher. allerdings kann ich immernoch nicht mehr als 1kg heben, das ist wohl sehr normal nur ca. 1 woche nach der op. dafür gewöhne ich mich immer besser an den kompressions-bh und den stuttgarter gürtel und kann nachts sogar gerade durchschlafen. man gewöhnt sich eben an fast alles...

liebe anke,
welche op-methode lässt du denn nochmal durchführen? auch mit silikonaufbau? den bh plus gürtel bekommt man im krankenhaus, das regeln die dann intern. bei mir kam am 2.tag nach der op eine frau aus dem sanitätshaus, die brachte mir meine sachen. allerdings brachte sie wirklich nur ein stück mit, dh, ich konnte nicht verschiedene größen anprobieren und fand meinen bh am anfang auch sehr eng. ich hatte mich in meiner größe verschätzt, als die schwester nach meiner bh-größe fragte. der letzte bh-kauf lag einfach zu viel schokolade zurück... ich denke auch, dass es besser gewesen wäre, wenn ich den bh schon eher bekommen hätte, denn so sind trotz festem tape-verband um die brüste die kissen recht weit hochgerutscht. wenn die da oben bleiben muss man bestimmt nochmal nachjustieren... aber noch baue ich auf den stuttgarter gürtel und trage ihn brav recht fest gezogen. vielleicht kannst du da sagen, dass sie dir den bh und gürtel schneller geben?
ich hoffe, dass du auch keine schmerzen haben wirst! aber wenn doch, sollte man wirklich schnell bescheid sagen, damit noch geringe dosen schmerzmittel ausreichen und es auch fix wirkt, bevor der schmerz mehr zunimmt. ich hatte mir um schmerzen nicht so viele gedanken gemacht, weil mir im vorfeld gesagt wurde, dass ich jederzeit so viel bekäme wie ich bräuchte und keine schmerzen aushalten muss und vor allem auch nicht soll!

liebe ani,
ui, du darfst den bh und gürtel schon ablegen? wie fühlt es sich an? und was nimmst du nun? einen fest sitzenden sport-bh? ist denn schon alles von der op abgeschwollen?
meine offenen stellen sind nun auch verkrustet. ich hab das problem mal für 24h ignoriert und bin immer mit angewinkeltem arm rumgelaufen und nun ist die stelle zumindest zu. mal sehen, ob und wie schnell das nun abheilt. wie groß sind denn deine stellen? und sind die an der schnittwunde von der op? ich drück die daumen, dass es schnell verheilt! bis weihnachten sollte das doch hoffentlich drin sein!

liebe sporty, liebe anderen,
ich kann mich bezüglich meiner empfindungen wegen dem verlust der brüstdrüsen nur elanor anschließen.
durch die erkrankung meiner mama und oma waren für mich brüste schon immer auch mit brustkrebs verbunden. ich hab schon früh darüber nachgedacht, sie mir entfernen zu lassen und nach dem ergebnis vom gentest stand das für mich auch sofort fest. meine op ist ja noch recht frisch her und ich sehe ja noch lange nicht das endresultat, momentan ists ja noch sehr geschwollen, recht hart und schillert in bunten farben..., aber ich denke, dass ich dann ganz gut mit den neuen leben kann.
das einzige, warum ich traurig bin und das wird vielleicht in zukunft ein thema sein, ist, dass ich meine kinder gern gestillt hätte. da werde ich dann bestimmt zu knabbern haben, wenn im freundeskreis die frauen stillen können und ich kann das leider nicht nachempfinden und meinen kindern "bieten".
wenn mich solche gedanken überkommen muss ich allerdings auch recht fix daran denken, dass ich ja doch recht größes glück habe, mit dieser erkrankung in einem land zu leben, wo einem aufklärung und vorsorge geboten werden. und auch, dass man mit dieser erbkrankheit trotzdem noch handeln kann. nicht zuletzt denke ich, dass jeder sein packet tragen muss. die brca1 mutation und der krebs in der familie sind eben mein packet.
dazu muss ich aber auch sagen, dass ich ja "noch" nicht an krebs erkrankt bin, so habe ich bislang quasi "leicht reden".
wenn du aber traurig bist, liebe sporty, dann sei auch traurig! es ist ja auch scheiße und die gefühle zu unterdrücken bringt auch nichts. hast du denn eine psychoonkologin? vielleicht hilft auch das ein bisschen?
momentan sind die mutation und alles was daran hängt ja bei uns allen ein großes thema im leben. es wird nicht mehr ganz weg gehen, aber ich hoffe, dass unser fokus irgendwann auch wieder auf anderen dingen liegen wird.

ganz liebe grüße an alle,
tesska
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