AW: erfahrungsbericht meiner prophylaktischen mastektomie
hallo ihr Lieben,
ich finde, man muss zu diesem Thema vorsichtig sein. Hier wird intensiv geforscht, aber ich glaube nicht, dass man heute schon zu einem abschliessenden Resultat gekommen ist. Mal bestätigt eine Studie den Verdacht auf ein erhöhtes Risiko für Darmkrebs bei BRCA1-Mutationsträgern, dann wird dies in der nächsten Studie widerlegt, dafür taucht neu der Verdacht auf, das Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs könnte dafür erhöht sein etc. Signifikant kann diese Risikoerhöhung wohl kaum sein und es besteht die Gefahr, dass man sich verrückt machen lässt, wenn man im Netz mehr dazu herausfinden will... mir auch schon passiert. Da hält man sich als Laie wohl besser an die Antworten von Humangenetikern, denen man vertrauen will, denn die haben Zugang zu zuverlässigen Quellen, während im Internet halt einfach alles erscheint und man als Laie die Spreu kaum vom Weizen trennen kann.
Zudem denke ich mir, haben wir nun mal einfach das Glück oder Pech, über unsere Mutation Bescheid zu wissen - Glück im Hinblick auf die ganz klar bestätigte Risikoerhöhung betr. Brust- und Eierstockkrebs, denn hier können wir ja aufgrund dieses Wissens nun entgegentreten - Pech vielleicht im Hinblick auf allfällige sonstige erhöhte Krebsrisiken, die uns höchstens ängstigen können, wo wir aber nichts präventiv tun können. Bin aber überzeugt, dass es grade diesbezüglich eben viele unserer Mitmenschen auch trifft mit irgendwelchen erhöhten Krebsrisiken aufgrund genetischer Veranlagung, nur dass die davon nichts wissen.
Es ist wohl daher einfach die Kunst des 'goldenen Mittelweges' wie schon gesagt - machen wir dort Prophylaxe, wo dies sinnvoll ist und wir dies auch tun können, und leben dann so gut wie möglich weiter, ohne uns zu sehr ängstigen zu lassen, wo es nichts bringt und die Fakten ohnehin (noch) unklar sind.
liebe Grüsse an euch alle, Primavera
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