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Alt 26.09.2011, 23:43
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tesska tesska ist offline
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Registriert seit: 10.02.2011
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Standard AW: erfahrungsbericht meiner prophylaktischen mastektomie

hallo ihr lieben!

liebe miama,
du machst ja echt superfix fortschritte! das freut mich extrem für dich, besonders für deine kleinen jungs! aber schon dich trotzdem so viel wie nur möglich!
ich hatte übrigens auch einen wabbeligen bauch bekommen. ich hatte da ja keine op, bei mir kams wohl von dem engen korsett. das fand ich am anfang auch unglaublich ätzend, ich konnte kaum tief luft holen. aber man gewöhnt sich dann doch daran. jetzt trage ich es ja schon fast 5 wochen und denke, ich trage es auch noch so lange, bis die kissen da sitzen, wo ich sie schön finde. aber jedenfalls glaube ich, dass sich bei mir lymphflüssigkeit im (eigentlich nicht vorhandenen) bauchfett gesammelt hat, weil der oberkörper durch das korsett so abgeschnürt war. das ging aber nach ein paar tagen wieder weg. wie ist es denn jetzt bei dir? musstet ihr punktieren? war das vielleicht doch etwas wundflüssigkeit?
und das du keine schmerzen hast ist auch fantastisch! hatte ich ja auch nicht. ist wirklich eine große erleichterung...
ich drück weiterhin die daumen, dass die kasse sich noch mit einem positiven bescheid meldet! lass es dir bestens ergehen!

liebe palo,
alles gute für die op morgen! ich wünsch dir eine fixe wundheilung und ein angenehm weiches gefühl!

liebe junimond,
glückwunsch, dass du die zusage hast!
und mensch, das tut mir leid, dass sich dein freund von dir getrennt hat. auch wenn du eine neue beziehung hast, ich kann mir vorstellen, dass du an dem ende noch zu knabbern hast. das eine hebt das andere ja nicht auf. ich war mal in einer sehr ähnlichen situation und kann es nachvollziehen, dass du danach erstmal andere themen im leben hattest als die op.
wegen der op und deinem neuen freund, also ich glaube, so wild ist das thema nicht. bei mir stellte die op auch keinen scheideweg dar, da trennte sich keine spreu vom weizen. erstens erzählt man es eh nicht jedem und zweitens sind die meisten ja sehr unterstützend, wenn man ihnen genau erklärt worum es geht. die, die eh picksig drauf sind, waren auch da picksig, die die toll sind, waren auch da toll. das thema ist einfach jetzt schon eine weile dein großprojekt, es ist entschieden, es ist dein ding, das kannst du ihm doch ganz ruhig sagen.
und ich muss auch mal ehrlich sagen, es sind auch nur brüste. wir sind noch nicht erkrankt. alles im grasgrünen bereich. vielleicht bin ich da auch etwas "abgebrühter" drauf, aber die ganze pm war für mich einfach nur ein spaziergang. man bereitet sich vor, stellt anträge, legt sich auf den op-tisch, bleibt eine woche im kh, schont sich eine weile und gut ist. ich möchte wirklich niemandem auf den schlips treten, der probleme hatte, bei dem komplikationen aufgetreten sind oder ähnliches, aber die pm war für mich sehr einfach, im gegensatz dazu, was man sonst so manchmal im leben mitmachen muss. ich saß da im kh und war die einzige im zimmer, die nach der op keine chemo machen musste, keine angst um ihr leben haben musste. was sind schon brüste? das meine ich ernst. hinzu kommt, dass sie nach der op meist eh wieder gut aussehen. man sieht keine riesenunterschiede.
ich verstehe dein gefühl, dass du eine blockade hast, es ihm zu sagen. ich fands auch nicht so einfach meinen besten freundinnen von der mutation und der pm zu erzählen und es kostet auch überwindung das zu teilen. aber ich habe es allen gesagt, die so nah in meinem leben sind, dass sie die pm eh mitbekommen. wenn sich da jemand abwendet oder sich gar dein freund trennen sollte, dann kann man auf die menschen getrost verzichten. ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass das jemand tut. unsere partner wollen ja mit uns zusammen sein und mit uns leben. das bedeutet in unserem fall nunmal mit operierten brüsten. aber darum gehts ja im leben nicht, brüste machen ja nunmal (zumindest bei mir) nur einen miniwinzigen bruchteil des alltags aus. man sollte ihnen nicht zu viel bedeutung zukommen lassen.
liebe junimond, mach dein ding! es ist dein projekt, es ist ein zeitlich begrenztes unternehmen und ein jahr danach wirst du bestimmt wochenlang phasen haben, in denen du nicht daran denkst, eine pm gemacht zu haben. das thema ist grad ganz groß, aber es ist nur ein teil von dir, es definiert dich nicht komplett. (den gedanken fand ich übrigens ganz tröstlich, dass brca1+ zu meinem leben gehört, aber es ist nur ein teil, ich bestehe aus so vielen teilen, da muss brca1+ nicht in allem mitmischen...)
kopf hoch!


ich hatte meine pm mit silikonaufbau ja nun vor 5 wochen. unglaublich aber wahr, die implantate lassen sich durch den stuttgarter gürtel tatsächlich nach unten drücken. die sind bei mir ja nach der op etwas hochgerutscht. so langsam werden die brüste auch weicher und schwellen ab, auch unter den achseln, das war vom ausschaben eine weile recht dick.
ich kann auch immer mehr im haushalt tun und muss mich manchmal etwas bremsen. ich kann auch schon mal ein paar schwerere dinge heben, aber noch nicht über einige distanzen tragen, das wird dann zuviel.
gestern habe ich bettwäsche aus dem fenster ausgeschüttelt, da hatte ich etwas das gefühl, dass die kissen gerutscht sind, aber das legte sich dann wieder.
alles in allem gehts mir super, keine probleme mit irgendwas. aber ich habe weiterhin respektvolle angst vor noch auftretenden entzündungen, sodass ich wirklich noch lieber vorsichtig bleibe.
ach ja, nur das schlafen auf dem rücken ist und bleibt unbequem (liebe grüße an mia!!!). ich wache immer frühmorgens von kreuzschmerzen auf (hilft, früh aus den federn zu kommen ), die sich aber rasch legen, wenn ich dann rumwusele. wann konntet ihr denn wieder auf der seite liegen? ich traue mich noch nicht...

gut, ende der romanhaften ausführungen...
ich wünsche allen eine gute nacht!
liebste grüße,
tesska
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