Malignes Melanom
Hallo liebe Kitana
Wir müssen eine Seelenverwandtschaft haben. Mir geht / ging es genauso wie Dir. Selbstwertgefühl tendiert gegen Null. Wenn man dann noch in einer solchen Situation verlassen wird .... da kann Dich jeder verstehen.
Peinlich muß Dir gar nichts sein. Warum auch. Hier hat jeder mit seinem Schicksal zu tun und mit vielfältigen Problemen zu kämpfen. Ich weiß ja wirklich aus eigenem Erfahren, wie es Dir gerade jetzt gehen muß und Du tust mir echt leid. Aber über Deine Probleme zu reden ist schon mal ein Anfang. Du schaffst das. Da bin ich mir sicher.
Die Chemo habe ich bis auf die Lungenkomplikationen eigentlich soweit ganz gut weggesteckt. Die Ärzte haben einen Zusammenhang abgestritten. Schon merkwürdig. War vorher bis auf einen Schnupfen nie krank. Ich habe jedoch zeitgleich Interferon-Therapie gemacht und die hat mir schwer zu schaffen gemacht. Psychisch sowieso schon durch die Trennung angeschlagen,hat das Interferon bei mir total auf die Psyche gewirkt. Ich habe sie jetzt Ende Januar diesen Jahres beendet und warte jetzt darauf, dass die ganzen Nach- und Nebenwirkungen endlich ganz verschwunden sind. Ich habe damals jedoch bei meinem Arzt durchgesetzt, dass er mich noch während der Chemo-Therapie arbeitsfähig „gesund“ schreibt. Ich saß nur noch zuhause und habe gegrübelt oder bin shoppen gegangen, was meinen Konto nicht so gut tat.
Das Arbeiten war von der Belastung her nicht so sehr schlimm, aber mein Expartner ist auch Kollege (gewesen). Da stand ich dann monatelang total unter Anspannung.
Mittlerweile geht es mir schon besser. Von gut kann noch keine Rede sein, aber es ist bei weitem nicht mehr so schlimm, wie es schon war.
Physisch geht es soweit ganz gut. Die operierte Halsseite (alle Lymphknoten entfernt) macht mir hin und wieder mal Beschwerden, wobei es eigentlich keine Schmerzen sind, sondern, Schwellungen und Gefühlsstörungen, die manchmal ganz eigenartig sind. Ich habe dann das Gefühl „als wäre der Kopf abgeschlagen“. Von der Lungen-OP sticht es mir immer mal wieder in die Seiten. Meistens ziemlich unverhofft und ziemlich schmerzhaft, dauert aber nur kurz an. Ich will aber gar nicht jammern. Wenn das alles ist, was von der Krankheit bleibt, will ich froh sein.
Ansonsten kämpfe ich mit meinen Pfunden. Das Interferon hat meine Schilddrüsenunterfunktion noch verstärkt und außerdem habe ich viel genascht. Mir war in der Zeit so ziemlich alles egal.
Kitana, ich denke, dass es auch bei Dir mal „Klick“ macht und Du das Rauchen aufhören kannst. Ich würde es Dir wirklich wünschen. Besser wäre es allemal. Ist ja jetzt auch ziemlich teuer. Stell Dir mal die schönen Sachen vor, die Du davon kaufen könntest.
Ich wünsche Dir ganz viel Erfolg bei Deiner Therapie und hoffe wirklich, dass es Dir bald besser geht. Du kannst Dich gerne bei mir melden, falls Du Fragen hast oder einfach nur „reden“ willst.
Lieben Gruß aus BW
Sybille
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