[Blauerschmetterling]

Der Menschen Leid

Du sitzt allein in deinem Zimmer
Den Kopf in die Hände gestützt
Gedanken schweifen ab, wie immer
Dein Klagen hat dir nichts genützt

Schmerz droht dich zu verbrennen
Die Augen rotgeweint
Kannst Kummer nicht mit Namen nennen
Düster dein Leben, wie es scheint

Die Finsternis, die stört dich nicht
Passt gut zu dem Gefühle
Dir reicht der Kerze kleines Licht
Dass Schmerz im Herzen wühle

Gerade in der Weihnachtszeit
Ist mancher sehr verdrossen
Und zum Weinen stets bereit
Die Lippen streng geschlossen

Du trauerst um das Liebste gar
Was du grad hast verloren
Sehnsucht beherrscht dich, mehr als stark
Ward` füreinander auserkoren

All deine Lieb` vermochte nicht
Zu halten, was dir treu und wert
Dir bleibt Erinnerung und Licht
Was keine Erleichterung beschert

Als ob dein Herz zerdrücket ist
Von garst`gen Händen stark
Ist das des Lebens arge List
Das keinen Kummer dir verbarg?

Manch` steile Hürde ist zu nehmen
Auf dieser schönen Erdenwelt
Brauchst dich der Tränen nicht zu schämen
Wenn dich die Sehnsucht quält

Auch viele Kranke sind ermattet
Von all den Schmerzen, aller Pein
Die Augen dunkel leicht umschattet
Wollen noch einmal glücklich sein

So lass dir helfen durch das Licht
Genieß der Flamme warmen Schein
Dass überall die gleiche Sprache spricht
Und sagt : du bist doch nicht allein

So viele Menschen denken dein
In der Stillen Nacht
Noch lange wirst du traurig sein
Doch hab` ich dir das Licht gebracht

Und find ich einen Schmetterling
Symbol für Auferstehung und Licht
So bring` ich dir das hübsche Ding
Wenn`s geht, verzweifle nicht

(c) Anneli Waldhaus