AW: Austausch von Usern mit fortgeschrittener Erkrankung
Hallo Elaine,
ich hab das auch so verstanden, dass die Kombination Trastuzumab/Pertuzumab beim Kongress in den USA Begeisterung ausgelöst hat. Dabei ging es eben um diese Studie, bei der aber noch Docotaxel dazu gegeben wurde. Der Durchschnitt bei progressionsfreien Überleben ist von einem auf eineinhalb Jahre gerstiegen, was sich zwar wenig anhört, aber es gibt Medis da bewegt sich das in einem noch kürzeren Bereich. Die Statistik ist ja letztlich nur dazu da, eine Wirksamkeit nachzuweisen, und die scheint es ja in vielen Fällen zu haben.
Die Amis machen die Zulassung aber auch davon abhängig, ob die Überlebenszeit verlängert wird. Und das ist noch nicht nachgewiesen - wahrscheinlich dauert das noch. Habe auch mal irgendwo gelesen, dass der Nachweis sehr schwierig ist, weil man in Studien, die ein längeres progressionsfreies Überleben nachweisen, den Frauen, die im Placebo- Arm sind es nicht zumuten kann, dass sie ein offenbar (oder vermeintlich?) wirksamens Medikament nicht bekommen nur wegen der Studienergebnisse.
Nun ja, ich bin da vielleicht etwas zu kritisch, aber ich frage mich oft, wie viel ich irgendwann mal oder auch demnächst aushalten kann und will. Vor allem bei Chemotherapien, denn die Antikörper scheinen ja zumindest kurzfristig bemerkbar weniger Nebenwirkungen zu haben. Un was mittel- und langfristig passiert ist für uns ja vielleicht nicht so wichtig wie bei kurativer Behandlung.
Mein Arzt hat mir ja geraten, auch mit Trastuzumab zu warten, bis eine Progression beginnt. Vielleicht ist ja dann der Doppelblock schon zugelassen und/oder Standard. Wobei - wer weiß schon, ob es nicht zum gleichen Ergebnis führt, wenn man das nacheinander gibt?
Manchmal frustriert mich das alles, und ich mag auch nix mehr lesen. Bin froh, dass ich die Wirksamkeit meiner Medis so unmittelbar spüren konnte, da fällt es mir leichter, meine Tablette einzunehmen und brav jeden Monat die Piekserei über mich ergehen zu lassen.
Liebe Grüße
Calypso
|