Einzelnen Beitrag anzeigen
  #4  
Alt 02.02.2012, 08:16
meine-kleine meine-kleine ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.11.2011
Ort: NRW
Beiträge: 13
Standard AW: Thread von meine-kleine "Mein Papa hat Leberkrebs"

Hallo

@Jessica
Danke für Deine lieben Worte.

Von meiner Familie sind es eigentlich nur meine Kinder und meine Mama , die mir etwas Halt geben.Mein Freund sagte mir schon einen Tag nach Papas Beerdigung ich solle mich zusammen reißen und zur Normalität übergehen.
Er hat leicht reden, schließlich hat er seinen Papa nicht verloren!
Aber es macht keinen Sinn über ihn zu schreiben, das zieht mich nur noch mehr runter.
VLG

@ Silke

Am vergangenden Montag bin ich den allerletzten Weg mit meinem Papa gegangen.Das war so unendlich schwer!Ihn in dieser Kiste zu wissen macht mich fertig.Er wollte immer frei sein und jetzt liegt er in einem Sarg.Ich kann das alles nicht verstehen.Viele sagen es sei ein kleiner Trost das er jetzt erlöst ist, sich nicht mehr so quält und leiden muss.Es ist ja auch lieb gemeint aber es lindert den Schmerz und Verlust nicht.
Jedes Mal wenn ich die Augen zu mache und schlafen möchte, weil ich einfach nicht mehr kann, höre ich , wie er mich ruft. Genauso wie einen Tag vor seinem Tod.Er lag im Krankenhaus in seinem Bett, nicht mehr ansprechbar, sehr unruhig.Meine Mama hat immer wieder versucht ihn zu beruhigen doch er hat sich mit Händen und Füßen gewehrt und immer nach mir laut gerufen.Als sie mich anrief und mir das sagte , bin ich , so wie ich war,im Schlafanzug und nur mit einer Jacke übergezogen und Schuhen an, zu ihm ins Krankenhause gefahren. Es sind von meinem zu Hause bis zum Krankenhaus ca 45 km. Und ich war in 25 min bei ihm.Ich weiß nicht mehr wie ich gefahren bin ich hatte nur so eine große Angst zu spät zu kommen.
Als ich dann auf der Station angekommen bin, hörte ich ihn laut nach mir schreien:Ich bin nur noch in das Zimmer gestürmt und habe ihn begrüßt und gesagt: Papa ich bin doch hier! Er drehte seinen Kopf zu mir rüber, nahm meine Hand und hat sie nur noch fest gehalten.Ich habe ihm gesagt: Papa ich liebe Dich und Du bist mein ein und alles aber wenn Du nicht mehr die Kraft hast zu kämpfen dann schlafe einfach ein.Er sah mich mit ganz kleinen schlitzigen Augen an und es liefen ihm Tränen über das Gesicht.Einen Tag später, Montag morgen um 9:30 Uhr ist er friedlich eingeschlafen.
Wenn es dort oben jemanden gibt, wieso läßt er es dann zu , das ein Mensch sich so quälen muss und elendig vor die Hunde geht???
Das macht mich so wütend!!
Ich weiß immer noch nicht wo ich mit mir hin soll!!
Habe das Gefühl, das ich momentan einfach nur funktioniere!!
Meine beste Freundin sagte zu mir: Wenn ich den Tod akzeptieren kann, dann lerne ich auch mit dem Schmerz und Leid umzugehen.Das wäre der erste Schritt!!! Aber WANN???
Sobald ich alleine bin, weine ich nur.Versuche mich abzulenken, indem ich die Wohnung putze aber sobald im Radio ein Lied gespielt wird, welches ich mit Papa immer gehört habe, kommt alles wieder hoch.
Das ist alles so verdammt schwer!!!
Aber es tut mir gut hier zu schreiben, weil ich weiß, das es Menschen gibt, die mich verstehen und nicht zu mir sagen ich solle mich zusammen reißen.
Ich hoffe für Dich, das es Deinem Papa den Umständen entsprechend gut geht.
Und Du mußt mich auch nicht vorsichtig anschreiben.Schreibe mir doch einfach mal weiter von Deinem Papa.
Denn Du brauchst auch ein paar liebe Worte und es tut Dir bestimmt auch gut alles mal von der Seele zu schreiben!!
Und vorallem danke ich auch Dir für Deine lieben Worte!


Ich habe etwas unersetzliches verloren!!
Aber er ist mir nur voraus gegangen und irgendwann werden wir wieder zusammen sein!!


VLG
Mit Zitat antworten