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Alt 07.02.2012, 13:30
susaloh susaloh ist offline
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Standard AW: Austausch von Usern mit fortgeschrittener Erkrankung

Hallo Falino, Mara und Ortrud,

nein, es ist so schwer, immer tapfer zu sein. Vor meinen Untersuchungen in den letzten beiden Wochen habe ich diesmal ganz cool getan, vor mir selbst, schließlich kenne ich das ja schon. Dann habe ich mir aber eingeredet, sowieso nichts Gutes zu erwarten. Schließlich war ich so überzeugt, dass alles ganz schlimm sein wird, dass ich Tage vorher wie mit einem Felsbrocken auf der Brust rumlief. Mir graute es vor allem vor dem Moment des Erfahrens der Werte und CT-Ergebnisse. Die hole ich mir immer vorher (aber im letzten Moment, ganz taktisch), weil ich den Gedanken nicht ertragen kann, mir das vom Arzt im Gespräch sagen lassen zu müssen. Dann muss ich das ja erstmal verdauen und kann keine gezielten Fragen stellen. Außerdem will ich vor dem Arzt nicht die Contenance verlieren. Das ist so meine kleine Manie. Als ich dann zur Klinik aufbrach, wurde mir schon im Aufzug von meinem Büro bei dem Gedanken daran so anders, dass ich unten angekommen erstmal zur Toilette rasen musste. Der Durchfall bahnte sich auch schon am Tag vorher an. Obwohl ich die ganze Zeit völlig gelassen tat, mein Darm wusste es besser. Diesmal war es einfach nur fürchterlich, aber kaum war das Arztgespräch vorbei, war ich ein anderer Mensch, entspannt, Appetit wieder da, Schlaf, Darm ok. Obwohl es weiter Chemo hieß!
Von dir, Ortrud, wollte ich mir schon immer ein Stück Gelassenheit abschneiden....aber vielleicht reife ich ja noch....

Also du siehst, es geht uns allen so. Es hilft ein bischen, wenn man das weiß!

Liebe Grüße
sus

Geändert von susaloh (07.02.2012 um 13:33 Uhr)
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