AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom
hallo freunde,
also wenn es nicht das alter ist, ich kann mich der theorie anschließen, dass es an der bestrahlung liegt. ich habe danach gemerkt, und es gibt immer noch auswirkungen davon, dass ich mich sehr sehr schlecht konzentrieren konnte. auch heute noch, muss ich mich bewußt zusammennehmen. selbst beim lesen merke ich manchmal, wie mein kopf auf einmal irgendwo anders ist. es ist so, als ob sich gedanken über gedanken stülpen, die andere gedanken verdrängen, obwohl die auch noch da sind. ich versuche im alltag bewußt auf multitasking zu verzichten. ich lese erst meine mails und höre dann den ab ab. dann telefoniere und schalte danach erst den pc ein. ich konzentriere mich auf eine sache.
ich bin wie viele von euch wahrscheinlich auch eine großer fotografierer und habe früher hauptsächlich dias gemacht. jetzt habe ich meine spiegelreflex reaktiviert, weil digital ist halt digital und nicht richtig fotografieren. ich machte einige diafilme, setzte mich hin und rahmte die. ich fühlte mich auf einmal unheimlich entschleunigt. ich musste mir die zeit für diese aufgabe nehmen und nicht zeitgleich zwischen verschiedenen tätigkeiten hin und her jetten.
also vielleicht hilft das. bewußt auf multitasking verzichten, sich entschleunigen, auf eine sache konzentrieren. der tag geht immer nur bis zum abend und mehr als bis zum abend kann man nicht schaffen. der krebs bzw. die nachwirkungen der therapie werden ein leben lang an uns nagen. da kommen wir nicht mehr raus.
liebe grüsse
atlan
toll, dass hier so viele menschen dieses forum so lebenbig halten. munch hat gesagt: jeder soll sein eigenes leben schreiben. wie wahr wie wahr.
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Jesus sagt: "Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben."
Joh 5, 24
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