AW: Mein Papa hat Lungenkrebs im fortgeschrittenem Stadium
@Daniela: Das ist schön, dass ihr die Möglichkeit habt, deinen Papa zu besuchen! Das wird dir auch ein wenig helfen, wenn du ihn in die Arme schließen kannst und in seiner Nähe bist.
Ich komme gerade von meinen Eltern. Heute vormittag war es so schlimm, dass Papa mehrmals erbrechen musste. Wir hatten die Ärztin vom Palliativdienst gerufen und ihr alles geschildert. Die wahnsinnig unruhige Nacht, Schmerzen trotz der Medikation, Übelkeit und dann das Erbrechen. Nicht einmal die Medikamente hat er bei sich behalten. Nun haben wir umgestellt und müssen mal schauen, wie Papa damit zurecht kommt. Auch tagsüber kam er nicht zur Ruhe. Er sagte, er sei so müde und wolle schlafen, aber daran war nicht zu denken. Ich habe meine Mutter ins Bett geschickt und bin an Papas Seite geblieben. Ständig wälzte er sich im Bett und dann wollte auch auch andauernd aufstehen, doch es fehlt die Kraft. Immer meinte er, etwas tun zu wollen, was er dann aber sogleich wieder vergessen hatte. Dann sagte er zu mir: Komm, lass uns endlich nach Haus gehen." Nach Haus, wir sind doch zu Haus. Ich habe ihm erklärt, dass wir daheim sind, dass Mama im Schlafzimmer schläft und ich bei ihm sitzen bleibe. Es war schon seltsam. Später hat er dann Gestalten gesehen. Ein dicker fetter Kerl auf einem Baumstamm, der ihm aber nichts Böses wollte. Das kommt wohl von den Medikamenten bzw. von den Opioiden. Am späten NAchmittag war er aber wieder klar und wir haben geredet und gemeinsam geweint. Einige Freunde und Verwandte haben angerufen, mit einigen hat er am Telefon gesprochen. Ich gehe mal davon aus, dass ich heute Abend wieder zu meinen Eltern fahren werde. Jetzt muss ich erst einmal duschen und dann mal weiter schauen.
Zum Glück trinkt Papa wenigstens noch etwas, essen mag er natürlich nicht aber ihm ist zumindest auch nicht mehr übel seit heute Mittag. DAs ist ja schon mal gut.
Allen einen schönen Abend und eine geruhsame Nacht,
Miriam
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