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Alt 16.02.2012, 01:07
Perelin Perelin ist offline
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Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Hallo,

ich bin nicht sicher, ob mein Beitrag wirklich in diesen Thread gehört, aber ich wollte auch keinen neuen beginnen und auf den folgenden sechs Seiten habe ich keinen besser passenden gefunden.

Mein Vater (50 J.) bekam vor über einem Jahr die Diagnose Speiseröhrenkrebs, der sich aber auch schon bis in den Mageneingang ausgebreitet hatte. Wegen der Größe des Tumors erfolgte erst eine Chemo, die auch gut angeschlagen hat, so dass der Tumor sich erst verkleinerte und bei einer OP vollständig entfernt werden konnte. Außerdem wurden weitere kleinere Tumore entfernt, die die Ärzte während der OP an den Lympfknoten entdeckt hatten. Anschließend folgten noch ein paar weitere Chemos. Diese hat er ganz gut vertragen, nur hatte er immer Probleme sein Gewicht zu halten, obwohl er zusätzlich künstlich ernährt wurde.
Letztes Jahr im Oktober war die letzte Chemo und die Ärzte sagten, dass es nun darauf ankäme, dass sich in den nächsten Monaten und Jahren keine neuen Tumore bilden. Es ging ihm auch die Zeit danach sehr gut, er konnte sogar wieder arbeiten gehen.
Als ich zwei Wochen nach Silvester mit ihm telefonierte (wir wohnen 300 km von einander entfernt) hörte er sich jedoch sehr schlecht an. Es wurden ein paar Tage zuvor Nachsorgeuntersuchungen gemacht, bei denen Metastasen in Leber und Lunge gefunden wurden und es sollte erneut eine Chemotherapie erfolgen. Dies war jedoch nicht möglich, da es meinem Vater sehr schlecht ging. Er und seine Hausärztin vermuteten erst einen Magen-Darm-Infekt, weil er ständig erbrechen musste. Drei Wochen ging das so, bis er sich endlich erneut im Krankenhaus vorstellte. Dort sagte er den Ärzten, dass er außer dem Erbrechen seit drei Wochen keinen Stuhlgang hätte, was seine Hausärztin bis dahin wohl nicht gewusst hatte. Die Untersuchungen ergaben, dass der komplette Darm voller Tumorgeschwülste ist und das deshalb keine Nahrung mehr durch gehen würde. Die Ärzte sagten außerdem, dass er sich davon nicht mehr erholen und auch nicht mehr lange leben wird.
Ich wurde davon erst von seiner Frau informiert, er selbst hat mir nichts gesagt. Natürlich bin ich sofort zu ihm gefahren. Er lag auf der Palliativstation und sein Anblick hat mich total erschrocken. Ich hatte ihn das letzte Mal an seinem Geburtstag Ende November gesehen. Er hatte damals durch die schlechte Nahrungsverarbeitung schon viel abgenommen und war sehr dünn, aber nun (Ende Januar) war er nicht mehr wiederzuerkennen. Ich weiß, ein schrecklicher Vergleich, aber er sieht genauso aus wie die Leichen in den KZ's, die man von Bildern kennt - bis auf die Knochen abgemagert. Das schlimmste ist das Gesicht, er sieht einfach überhaupt nicht mehr so aus wie ich meinen Papa kenne...
Auf der Palliativstation war er ca. eine Woche. Es wurde versucht einen künstlichen Magen-/Darmausgang zu legen, damit er das, was er zu sich nimmt nicht ständig wieder erbrechen muss. Leider hat es nicht geklappt. Laut den Ärzten haben sich die Organe durch den Tumor verschoben und sie hatten Angst bei dem Eingriff die Leber zu verletzen. Sie haben ihm nur einen Port für die künstliche Ernährung und die Schmerzmittelgabe gelegt und ein paar Tage später konnte er in ein Hospiz. Dort geht es ihm soweit ganz ok. Er hat zwar noch Schmerzen, aber lange nicht so schlimm wie vorher. Er kann auch noch aufstehen und sich alleine duschen, aber er muss sich halt ständig übergeben, sobald er was gegessen und getrunken hat und er ist den ganzen Tag müde.

Meine Frage ist nun: Wie lange kann ein Mensch überleben wenn der Krebs in Lunge, Leber, im Lymphsystem und im Darm sitzt? Und vorallem: Wie lange kann man mit diesem Darmverschluss leben wenn überhaupt kein Stuhl mehr abgesetzt werden kann?