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Alt 03.03.2012, 01:56
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Ritterin Ritterin ist offline
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Standard AW: Ich möchte mich vorstellen

Liebe Doreen,

ich kann mich noch sehr gut an die Wirbelsäulen-Geschichte Deines Papa´s erinnern - weshalb ich auch so alarmiert bin. Mehr Angst machen kannst Du mir nicht, denn ich bin ohnehin immer "übervorsichtig" und MIR wäre es natürlich am allerliebsten unser Papa würde sowas immer sofort in GH anschauen lassen.

Er hatte ja kürzlich ein Thorax- und ein Abdomen MRT und da wurde uns gesagt Metastasen an der Wirbelsäule in diesen Bereichen hätte man dann festgestellt. Ich war bei den Besprechungen nicht dabei, aber von dem was meine Mutter berichtet hat hatte ich das Gefühl mein Vater hat nicht deutlich genug auf diese Schmerzen hingewiesen - wohl auch weil sie zu dem Zeitpunkt auch wieder so gut wie weg waren.

Da er nun die letzten Tage wieder starke Schmerzen hat habe ich ihm am Telefon gesagt ich wolle ihm keine Angst machen, aber man sollte schon sicher gehen daß die Schmerzen nicht von Metastasen herrühren - und es wäre schon sehr ratsam das abklären zu lassen. Seine Reaktion war dann "Ich hab das schon so lange, und ich will mich jetzt nicht mit sowas verrückt machen! Lasst´s mich das jetzt BITTE selber machen! Geb dir jetzt die Mama..." Und weg von Telefon war er. Meine Mutter hat dann am Telefon gesagt, sie redet auch schon, aber reagiert nur abweisend und bei ihr selbst liegen die Nerven auch schon blank, da es ihr selber nicht so gut geht und es mit meinem Vater auch manchmal etwas schwierig würde, wenn er Schmerzen hat. Sie sagt es hätte so keinen Sinn, sie würde auch nur an die Wand reden.

Da bin ich ehrlich gesagt dann auch etwas ratlos, wie man ihn dazu bewegen könnte. Er ist der Betroffene und er ist ein erwachsener Mensch. Man kann ihn ja nicht einfach einpacken und hinfahren. Es ist auch immer so ein Drahtseilakt - man sorgt sich so sehr und gleichzeitig ist man darauf bedacht ihn nicht noch zusätzlich zu "nerven" oder zu belasten. Man kann nur gut zureden und hoffen daß es Früchte trägt - aber ab einem gewissen Punkt, wenn er einem dann deutlich macht, man soll ihn jetzt damit in Ruhe lassen .. da ziehe ich mich dann auch zurück. Es ist wirklich schwierig, in dieser Situation befinden sich bestimmt viele Angehörige und da ist guter Rat teuer.

In der letzten Reha hatte er bereits schon einmal eine Phase in der die Schmerzen so intensiv und anhaltend da waren. Da sie danach wieder verschwunden sind gehe ich davon aus, daß er deshalb darauf hofft daß es sich wieder von alleine bessert.

Ich weiß auf jeden Fall Deinen Beitrag sehr zu schätzen, Doreen! Ich bin Dir da sehr dankbar dafür. Nur sieht es so aus als wäre ich da gerade auf etwas verlorenem Posten.

Werde jetzt sehen wie sich das entwickelt, denn wie ich meinem Vater kenne braucht er vielleicht nur eine Weile um es dann selbst einzusehen. Ich hoffe es!

Ganz liebe Grüße, Bettina

Geändert von Ritterin (03.03.2012 um 05:10 Uhr)
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