Hallo ihr Lieben,
heute auch mal von mir wieder ein paar Zeilen. Mittlerweile habe ich mich zumindest ein bisschen wieder aufgerappelt. Die letzten Wochen waren für mich nicht gerade der Brüller, und am Mittwoch steht mir die nächste Nachuntersuchung bevor (diesmal eine große), das nimmt mich zur Zeit ganz schön mit...
Ich hatte ja schon mal erzählt, dass ich schon vor meiner Untersuchung im Dezember ziemlich nervös war. In der Zwischenzeit haben Stress und Anspannung für mich noch deutlich zugenommen, denn diesmal wird ja auch wieder ein CT gemacht, und wenn tatsächlich was ist, dann wird man es sehen... Bei der letzten Untersuchung hatte ja der Onkologe gesagt, dass man ein Rezidiv ja meistens gar nicht wirklich durch die Nachuntersuchungen feststellen würde, sondern vorher schon der Patient merken würde, dass irgendetwas nicht stimmt. Naja, scheinbar arbeitet das irgendwie in mir... Vor allem, weil ich halt in den letzten Monaten doch immer wieder mal - scheinbar grundlos - leichtes Fieber hatte, nachts öfter mal schwitze und mich auch sonst immer wieder mal eher angeschlagen fühle...
Seit einigen Wochen sind die (sonst meistens einzelnen) Stress-Pusteln auf meinem Handrücken schon fast zu einem flächendeckenden Ausschlag geworden. Und der nächste Hammer war dann vor knapp drei Wochen, als sich plötzlich meine MS-Symptomatik (Taubheit, Schwäche und Kribbeln in der rechten Körperhälft, vor allem Arm und Bein) wieder deutlich verschlimmert hat. Ein neuer Schub bei meiner MS steht ebensowenig auf meiner Wunschliste wie ein Rezidiv...

Also war ich Montag vor zwei Wochen beim Neurologen - mal wieder das Standard-Programm, EEG, visuelle und sensorische Reizübertragung prüfen und dann die Aufforderung, mal wieder ein MRT machen zu lassen. Da war der Termin am vergangenen Montag und am Freitag war ich zur Befundbesprechung beim Neurologen...
Die gute Nachricht ist, dass zumindest im Gehirn keine Veränderungen festgestellt werden konnten. An der Halswirbelsäule kann man es nicht so genau sagen, da ist wohl was, aber es ist nicht eindeutig, was es ist. Mein Neurologe meint, es könnte unter Umständen auch mit dem Lymphom zu tun haben, ich soll die Bilder und den Befund auf jeden Fall am Mittwoch dem Onkologen zeigen. Mit meinen Beschwerden könnte es auch sein, dass sich die Symptome einfach durch den Stress verschlimmert haben und sonst gar nichts weiter dahinter steckt.
Am Mittwoch muss ich jetzt den Onkologen fragen, ob er ein Problem sehen würde, wenn ich wegen der MS wieder eine Cortison-Therapie bekäme und ob ggf. auch eine Interferon-Therapie möglich wäre. Wenn ich Glück habe und das CT-Ergebnis ohne Befund bleibt, verschwinden ja vielleicht auch die Symptome von selbst, wenn dann mein Stresslevel sinkt... Außerdem muss ich mir auch noch überlegen, ob ich jetzt nochmal zur Reha will oder nicht. In letzter Zeit war ich ja eher abgeneigt und wollte lieber daheim bleiben. Aber so wie es bei mir momentan drunter und drüber geht, sollte ich das vielleicht doch lieber noch mal überdenken...
Ach ja, nachdem ich am Freitag die - zumindest vorläufig - guten Nachrichten bekommen habe, hab ich mir erst mal im Blumenladen einen schönen Frühlingsstrauß gekauft und gestern einen spontanen Kaffee-Besuch bei meiner Mutter eingeschoben. Wie heißt es so schön: Man muss die Feste feiern, wie sie fallen. Und wenn ich nur rumsitze und Trübsal blase, geht es mir deswegen auch nicht besser. Allerdings kann / will ich halt vor allem mit meiner Familie nicht (oder zumindest nicht in aller Ausführlichkeit) über meine Sorgen reden, damit die sich nicht auch noch zusätzlich Sorgen um mich machen, wenn vielleicht ja gar nichts ist...
Ich hoffe, ihr entschuldigt meinen Roman, aber wie ihr seht, bin ich zur Zeit doch einfach ziemlich durch den Wind. Ich hoffe ernsthaft, ich bekomme diese Woche ein gutes Untersuchungsergebnis und kann mich dann endlich mal wieder für eine Weile entspannen...
Viele liebe Grüße an alle und einen guten Start in die neue Woche.
Tanja
die Piratenbraut