Hallo Carola,
ich sehe das ein bisschen anders als meine Vorrednerinnen. "Brustkrebs ist kein Notfall"

....wenn ich das schon höre.
Es ist vielleicht kein medizinischer Notfall, aber ein seelischer!
Und JA, das Staging (Knochen-Szinti, Bauch-Sono, Lungen Röntgen) MUSS ja in jedem Fall gemacht werden...warum also warten und die betroffene Person, die sich sowieso schon in einem absoluten seelischen Ausnahmezustand befindet, unnötig auf die Folter spannen? Es ist auch wichtig, dass Gefühl zu haben, dass IRGENDETWAS passiert. Und wenn die Ärzte patzig sind, dann habt ihr alles Recht der Welt zu einem niedergelassenen Onkologen zu gehen und sich alles in Ruhe und guter Atmosphäre erklären zu lassen.
Ich habe es bei meiner zweiten Brustkrebs-Diagnose erfahren, was es psychisch bedeutet, wenn alle nur mit der Schulter zucken und sagen: eilt ja nicht

. Meine Diagnose war am 22.12 - klaro, erstmal wird gediegen Weihnachten gefeiert...danach der Prof im Urlaub...der OP Termin war Ende der zweiten Januarwoche..ich bin verrückt geworden vor Angst und Ungewissheit...die Frechheit schlechthin war dann, dass ich in der Zeit, in der ich stationär war, nicht einmal das versprochene Staging bekommen habe, da uuuuups Donnerstag keiner daran gedacht hatte anzurufen, Freitag Dreikönigstag war und Feiertag, dann kam das Wochenende... Naja, und ES IST JA KEIN NOTFALL.
Ich würde das nicht mehr mit mir machen lassen. Mit Terminen ist es eh in Deutschland eine einzige Vera******... ich bin Privatpatient und man glaubt nicht, wie viele Wochen Untersuchungstermine plötzlich nach vorne geschoben werden können, wenn man erst mal am Telefon diesen "Joker" zieht. Mich macht das sauwütend. Letztendlich ist das unsere Zeit, unsere Lebensqualität und das ewige "in den paar Wochen passiert schon nichts" kann ich auch nicht mehr hören. Normalerweise argumentieren die Ärzte ja ausschiesslich mit Studien und Statistiken...aber natürlich gibt es keine, die eine Aussage macht, ob 3 Wochen Wartezeit auf einen OP Termin oder 4 Wochen auf die erste Chemo Einfluss auf die Prognose hat. Aber da sind sie trotzdem alle immer ganz schnell: "in dieser kurzen Zeit KANN gar nichts passieren"..
Entschuldige, dass ich hier ein bisschen emotional bin

. Zuviele schlechte Erfahrungen...
Wo ich meinen Vorrednern übereinstimme, das ist, das man die Therapieentscheidung nicht unter (Zeit)Druck treffen soll. Letztendlich ist es eine wichtige Entscheidung und man sollte sich hier die Zeit nehmen, mehrere Leute zu hören und sich selbst zu informieren. Aber Untersuchungen, die sowieso anstehen - die sollte man meiner Meinung nach so schnell machen, wie der Patient es wünscht (manche möchten ja ggf. auch etwas Zeit zum Verdauen).
Zu den Tumordaten kann ich Dir nicht viel mehr sagen als googel...aber Her2neu negativ und hormonpositiv ist doch schon mal sehr gut!
Liebe Grüsse,
Sonne