Ein trauriges Hallo an alle
Ich bin erst seit einigen Monaten als regelmässiger Leser und seltener Schreiber hier im Forum. Es schockiert mich, zu lesen wieviele Eurer lieben Angehörigen in letzter Zeit verstorben sind. Euch allen mein herzliches Beileid und Mitgefühl.
Die letzten Einträge bewegten mich auch wieder einmal zu schreiben. Auch mein Vater erhält seit einigen Wochen die Alimta-Kombichemo (mit Carboplatin). Auch ich bin durch das Forum und das Internet auf Alimta gestossen und habe dann meinen Vater zur Chemo bewogen. Aber allmählich zweifle auch ich an diesem "Allerweltsheilmittel". Ich befürchte auch, dass Alimta alles nur noch beschleunigt. Sicher, gegen Pleuramesotheliom gibt es keine Heilung, dessen sind wir uns alle bewusst. Aber viel Positives hört man von Alimta (zumindest hier im Forum) auch nicht. Es ist auch klar, dass Alimta die (schmerzensfreie) Lebenszeit nur geringfügig (zwei bis drei Monate) verlängert. Aber beinahe glaube ich, dass Alimta alles nur beschleunigt. Dennoch ist es derzeit wohl der einzige Hoffnungsschimmer, dan wir haben. Wenigstens einigermassen schmerzfrei und in Würde sollen unsere Liebsten gehen können. In zwei Wochen macht mein Vater die CT, anhand der man sehen sollte, wie sich die Chemo auswirkt. Bis dahin bleibt nur hoffen und bangen. Das beste, was wir alle machen können hat schon Melek einige Male erwähnt: all unsere Zeit und Liebe den Kranken zu widmen.
Es gibt auch keinen einheitlichen Krankheitsverlauf, den man Fragenden schildern könnte. Bei meinem Vater dauert es schon überdurchschnittlich lange. Kommenden Donnerstag "feiert" er das traurige "Jubiläum": 30 Monate Pleuramesotheliom.
Was wohl am meisten bringt, ist unsere Tätigkeit hier im Forum: wir können uns austauschen, trösten, Erfahrungen weitergeben und Hoffnung spenden. Wir alle sind indirekt durch unsere Angehörigen mit von der Krankheit betroffen und können denjenigen, die zu wenig darüber wissen, wenigstens einige Fragen beantworten.
Darum: wenn die Zeit auch für unsere Liebsten nicht mehr reicht, macht weiter! Irgendwann wird auch dieser Krebs heilbar sein und vielleicht helfen unsere Erfahrungen sogar ein wenig mit, Therapien dageben zu entwickeln.
Liebe Grüsse von Eurem Phil
scotch@datacomm.ch