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Alt 14.04.2012, 12:07
Ingrid Ingrid ist offline
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Standard AW: genetische Testung in der Verwandtschaft

Ich glaube, hier müssen zwei Sachen unterschieden werden.

Der Gentest bei Brustkrebs bezieht sich auf BRCA1 und 2. Das sind die bisher (!) bekannten Genveränderungen mit absolut eindeutigem Brustkrebszusammenhang. Diese Genveränderung kann durch die Blutuntersuchung nachgewiesen werden, dazu braucht man überhaupt keine anderen Informationen.

Ist der Test bei Deiner Schwester negativ, sagt das erstmal nur aus, dass es genau diese beiden Gendefekte bei ihr nicht gibt. Es sagt überhaupt nichts darüber aus, ob sie nicht trotzdem irgendwann mal Brustkrebs bekommen wird. Oder einen anderen Krebs.

Zusätzlich wird bei der genetischen Beratung noch eine Risikobestimmung gemacht. Dabei gehen dann die unterschiedlichsten Faktoren - unter anderem Auftreten, Häufigkeit, Art von Krebserkrankungen in der Verwandtschaft ein, außerdem noch andere bekannte Risikofaktoren. Da kommt dann hinterher ein statistischer Prozentwert raus - mit dem kann man machen, was man will - die einen wird ein niedriger Wert beruhigen, die anderen geraten bereits dadurch, dass der Wert größer 0 ist, in Sorge.

In meinem Fall war es so, dass die beiden Schwester meiner Mutter Brustkrebs hatten. Meine Mutter hatte früh eine Total-OP, heute nicht mehr nachvollziehbar, ob es Eierstockkrebs war. Als ich dann auch BK bekam, wurde zum Test geraten, was ich dann auch in Hinblick auf meine Cousinen und deren Töchter gemacht habe. Mein Test war negativ. Trotzdem ist die Wahrscheinlichkeit gegeben (angesichts völlig unterschiedlicher Lebensunstände), dass in unserer Familie von mütterlicher Seite irgendeine Anlage für Krebs vorhanden ist, aber eben nicht BRCA1 oder 2.