Einzelnen Beitrag anzeigen
  #2023  
Alt 04.06.2004, 22:14
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Malignes Melanom

Hallo mal wieder,

hab mich ja nun einige Tage nicht blicken lassen, es war auch genug los bei mir im Büro... Ausserdem hab ich das manchmal recht "gern", dass ich meine Probleme und Ängste unter die Decke stecke und nicht rauslasse *seufz*.
Das wechselt momentan ab bei mir: Freude darüber, dass mein MM scheinbar doch nicht so schlimm war (nachdem ich so einige Berichte hier gelesen habe, besonders die von Betty und Lux - Hut ab vor eurer Kraft!!!); Freude dass ich endlich positiven Kontakt zu meiner Verwandtschaft und anderen Personen herstellen konnte (und nun dementsprechend oft auf Achse bin)... das war das Gute. Und der Rest... ich frage mich unter was ich mehr seelisch leide: unter der Angst dass ein neues Melanom gefunden wird oder unter der Trennung von meinem Freund. Letztere Seelenqual überwiegt im Moment total, komme mir einsam und verloren vor... nunja... und dann wieder Angst und wieder Trauer und so geht das weiter... das Licht am Ende des Tunnels?

Tja, das könnte meine stationäre Therapie sein, die genehmigt wurde :-). Der Einrücktermin ist auf dem Weg zu mir, habe heute in der Klinik angerufen, Ende Juli soll es losgehen.

Psyche und Körper, es wurde so viel darüber geschrieben und ich unterschreibe das alles. Auf dieser Basis betrachtet ist es bei mir kein Wunder, dass ich ein Melanom bekam. Meine ambulante Therapeutin ging mit mir eine Liste von Persönlichkeitsmerkmalen durch, die charakteristisch für Krebspatienten sind, oder dafür dass Krebs ausbrechen kann. Und jedes dieser Merkmale traf auf mich zu, das weiss ich noch, nur weiss ich die Merkmale nicht mehr *hmpf*. Wohl weil ich so geschockt war und bin. Schliesslich schleppe ich meine psychischen Probleme schon seit ich denken kann mit mir herum. Ich glaube nicht dran, dass diese sich so schnell lösen lassen, wenn das überhaupt möglich ist. In meiner "Psychotheraputenkarriere" schwebte schon öfter die Diagnose "emotional instabil, Borderline-Typus" über mir. Und tatsächlich, in vielen (aber nicht allen!) Merkmalen der Störung finde ich mich leider wieder, vor allem in der Angst vor dem Verlassen-werden, die sich immer wieder bestätigt... Sicher ist die Diagnose allerdings nicht, wird auch oft aus Verlegenheit gestellt. Naja, ich werds sehen und erleben müssen um genau oder doch nicht zu wissen was ich habe...
Wichtiger ist mir allerdings, auf der Kur die Mittel und Wege gezeigt zu bekommen um etwas an meinem Leben zu verändern.

Vielleicht war mein Melanom ein Zeichen dafür, dass ich schleunigst neue Wege gehen sollte, wenn das bloss nicht so unsagbar schwierig wär...

Ich lese gerade ein Buch von Robin Norwood - "Warum gerade ich?" es erklärt auf esoterische Weise die Zusammenhänge und den Zweck von Leid in unserem Leben. Wer sich dafür interessiert, dem kann ich es empfehlen. Ich stehe allerdings der Esoterikschiene auch mit zweigeteilter Meinung gegenüber, dh ich bin mir sicher dass es Punkte gibt an denen "was dran" ist (habe selbst seit frühester Kindheit entsprechende Erfahrungen gemacht), aber ich glaube nicht alles bzw weiss nicht ob ich dran glauben kann/soll.

LG, Daniela
Mit Zitat antworten