AW: Ich bitte Euch um Hilfe...
Liebe Doreen,
das klingt alles gar nicht gut, was du beschreibst... Offensichtlich lehnt deiner Schwiegermutter ja jegliche (schul)medizinische Hilfe ab. Nimmt sie denn überhaupt die Morpihnpflaster (Fentanyl?) und MCP-Tropfen? Ich weiß ja nicht, welche Beweggründe deine S-Mama für ihr Tun hat, doch wenn sie bereits 75 mg Morphin verordnet bekommt, dann bedeutet das für mich, dass sie schon ziemlich schlimme Schmerzen haben muss. Vielleicht sieht sie deshalb so grau, leer und abwesend aus (das kenne ich noch aus der Zeit meines Vaters).
Schade, dass sie mit euch nicht offen sprechen kann. das wäre schön, denn dann könntet ihr eure Sorge zum Ausdruck bringen und ihr sagen, wie wichtig sie euch ist und sie wiederum könnte auch mal ihre Seele erleichtern und euch erklären, warum sie so offensichtlich die ärztliche Hilfe zurückweist. Ich finde es sehr, sehr schade, dass sie auch euren Vorschlag mit der Palliativmedizin ebenfalls nicht annimmt. Da wären Menschen, die ihr die Schmerzen nehmen können und die sie mit ihrer Krankheit annehmen.
Das Tragische ist: deine Schwiegermama ist krank und sie entscheidet letztendlich über ihren Körper und ob sie lebensverlängernde Maßnahmen wünscht oder nicht. Sie hat sich wohl dagegen entschieden. So traurig es ist, das werdet ihr akzeptieren müssen. Dennoch würde es euch allen helfen, wenn ihr ein offenes Gespräch führen könnt, damit ihr wisst, was Sache ist und auch, was auf euch zukommt. Lebt deine Schwiegermutter allein?! Wenn ja, dann wird sie in diesem Zustand nicht mehr lange durchhalten können. Ich fände es schön, wenn sie die palliative Unterstützung annehmen würde! Wenn sie auch unheilbar krank ist, so muss es wirklich nicht sein, dass sie alle Schmerzen und Einschränkungen erträgt. Und da wird leider noch einiges auf sie zukommen. Auch mein Vater hatte Knochenmetastasen und daher weiß ich, dass es grauenhafte Schmerzen sein müssen. Versucht noch einmal ganz vorsichtig, mit ihr zu reden und gebt ihr das Gefühl, dass ihr ihre Entscheidung ja akzeptiert, euch jedoch wahnsinnig sorgt wegen ihrer Schmerzen... Vielleicht kann sie das ja dann zulassen... Ich wünsche es euch von Herzen!!!!!!!!!!
alles Liebe
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...
Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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