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Alt 23.05.2012, 20:07
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Liebe ebarbara,

der Tod deines Vaters ist ja wirklich erst eine ganz kurze Zeit her und es braucht einfach Zeit, um damit umzugehen und für sich selbst einen Weg zu finden. Du solltest ein wenig mehr Geduld mit dir selbst haben und dich nicht mit deiner Schwester vergleichen. Wahrscheinlich seid ihr wirklich vollkommen unterschiedlich, doch das bedeutet nicht, dass deine Schwester nicht um euren Vater trauert oder du etwas "falsch" machst. Jeder Mensch hat wohl seine eigene Art und Weise, mit Trauer umzugehen und einen so großen Verlust zu verarbeiten. Auch deiner Mutter geht es sicherlich schlecht, wenn sie, wie du schreibst, nichts auf die Reihe bekommt. Ich kenne das auch von meiner Mutter, sie würde sich am liebsten verkriechen. Ich helfe ihr auch sehr viel, aber grundsätzlich ist das für mich in Ordnung. Meine Ma hat ja ihren Partner verloren und ich denke, dass dies noch schwerer wiegt als mein Verlust.
Hast du dir mal überlegt, eine Trauerbegleitung in Anspruch zu nehmen? Bei uns bietet der Hospizverein dies an und ich selbst war bereits in einer Trauergruppe. Sehr wahrscheinlich hast du ja die Erfahrung gemacht, dass deine enge Umgebung und Freunde oft wieder in ihren Alltag zurückkehren, während den Trauernden das sehr schwer fällt. Wir würden gern noch in der Trauer verweilen und müssen ständig von unseren Liebsten sprechen. Vielleicht hilft es dir auch, wenn du hier selbst einen Thread eröffnest und deine Erfahrungen schilderst und die Geschichte deines Papas erzählst. Auf jeden Fall ist es gut, wenn du dich selbst mit deiner Trauer annehmen kannst und auch den Schmerz zulässt. Wenn du aber den Eindruck haben solltest, dass du allein nicht weiter kommst, dann kann ich dir nur raten, dir Hilfe zu suchen. Alles Gute für dich,
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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