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Alt 26.05.2012, 01:14
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Hallo ebarbara,

eine schlimme Situation, in der du da steckst. Du fühlst dich, als würdest du zwischen allen Stühlen sitzen. Kein Wunder. Der Tod deines Vaters geht dir sehr nahe, der Verlust ist noch ganz frisch und trotzdem hängt eine ganze Menge Arbeit an dir, die du eigentlich gar nicht wolltest.

Menschen sind verschieden. Lass dir Zeit und setze dich nicht selbst unter Druck indem du dich mit anderen vergleichst. Lass sie ihren Weg gehen und geh du den deinen. Manchmal ist das schmerzlich doch du musst auch an dich denken.

Menschen sind verschieden. Deine Schwester, versuche mit ihr zu reden, ihr zu erklären, dass nicht alles an dir hängen bleiben kann und dass auch sie eure Mutter unterstützen sollte. Was sie ansonsten macht, ob sie auf Partys feiert oder nicht, das ist ihre Sache. Sie muss damit klarkommen. Deine Mutter hängt verständlicherweise in einem tiefen Loch und ist wie gelähmt. Versuche sie da raus zu holen. Nicht mit harten Worten sondern mit Verständnis. Vielleicht kannst du sie nach und nach einbinden, auch ihr verständlich machen, dass sie wenigstens einen Teil deiner Sorgen übernehmen kann. Auch sie braucht allerdings Zeit.

Dein Freund. Hm. Was soll ich dazu sagen. Naja, soviel: es ist mir unverständlich, wie man erwarten kann, dass jemand so kurz nach dem Tod des Vaters wieder 'Spaß haben' (was er auch immer darunter versteht) können sollte und dass 'Spaß haben' wichtiger ist als der Kummer und die Sorgen der Freundin.

Wenn dein Vater eines nicht für euch wollte, dann, dass das Leben für euch zu einer Spaßmaschine wird. Versteh mich bitte nicht falsch. Auch dein Vater wusste bestimmt, dass das Leben eben nicht nur 'Spaß haben' bedeutet. Menschen, die immer nur Spaß haben wollen gehen am wirklichen Leben vorbei. Verantwortungsbewusste Menschen sind etwas anderes. Das wollte euer Vater für euch. Du bist auf dem richtigen Weg, so schmerzlich das im Moment auch für dich ist.


Geh deinen Weg. Ich drück dir die Daumen,

Helmut
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