
Die Flut und die Möwe
Tausend Tränen sind geweint
in Wasser und Himmel vereint
und nichts ist geblieben
alles im Sturm zerrieben
So ruhig liegst du da
kein Lüftchen weht
als in dir untergeht
was früher einmal war
Wie ein Leichentuch
bedeckst du Himmel und Erde
auf und zu, wie ein Buch
dass kein Ende werde
Der Pfahl aus marodem Holz
in den Untergrund gerammt
war mal mein Stolz
der zum Leben verdammt
Das ist der Platz
der mir nur geblieben
nach eiskalter, dunkler Nacht
in der du gebrüllt mit Macht
Dein Schein kann trügen
deine Ruhe kann lügen
komm her, erhebe dich
und verschling auch mich
Stürz dich auf mich mit Getöse
nimm mich, reiß mich, werde böse
zerstöre mein Herz
und töte meinen Schmerz
Der Hafen ist weit ...
... und meine Flügel lahm
Was soll das?
Was weist du schon?
Du törichte Möwe.
Das ist Gesetz
Seit uralten Zeiten
Du kleine Möwe.
Wenn ich gehe
Was bleibt für dich?
Meine kleine Möwe.
Eine friedliche Nacht,
Helmut