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Alt 09.06.2012, 21:25
schmitka1308 schmitka1308 ist offline
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Standard AW: Hospiz - Hausärztin stellt sich quer...

Hallo zusammen

erstmal danke für Eure netten Nachrichten. Das größte Problem ist halt, dass ich etwa 600 km entfernt von meiner Großmutter wohne - und deshalb nur via Telefon (wenngleich auch mehrmals täglich) am Geschehen partizipieren kann. Nachdem meine Mutter vor fast zwei Jahren verstorben ist, habe ich auch meinen Vater hier her zu mir geholt, sodass jetzt meine Oma und mein Onkel und meine Tante die einzige Verwandtschaft dort sind. Bis vor ein paar Wochen hat meine Oma noch alleine in ihrem Häuschen gewohnt und den Haushalt etc. selbst geschmissen. Seit zwei Wochen geht es massiv bergab - jetzt kümmern sich mein Onkel und meine Tante um sie. Und die sind nunmal beide berufstätig, weshalb eine Pflege zu Hause nicht gewährleistet ist. Ich selbst kann momentan leider nicht frei bekommen, da hier in den Bergen die Sommersaison unmittelbar vor der Tür steht. Beim Tod meiner Mutter hat sich mein Arbeitgeber sehr großzügig gezeigt, aber bei der Großmutter ist das im Betrieb offenkundig was anderes, zumal bekannt ist, dass noch Verwandtschaft vorhanden ist.

Ich habe von hier aus jetzt nochmal mit meinem Onkel telefoniert und ihm nochmal Infos zugefaxt - ich denke dass er das ganze kapiert hat. Nach dem jetzigen Stand der Dinge kommt meine Oma am Montag zu einer Art "Abschlussuntersuchung" nach der Chemo nochmal ins Krankenhaus. Es ist geplant, dass sie von dort aus am Mittwoch oder Donnerstag direkt ins Hospiz kommt - vorausgesetzt natürlich, dass ein Platz dort frei ist. In dem Haus gibt es nur 8 Plätze und waren zumindest gestern alle belegt, was sich nach Aussage der Pflegedienstleitung, so geschmacklos es ist, sehr schnell ändern kann.

Mein Onkel und meine Tante scheinen jetzt auch überzeugt zu sein - dass das der beste Weg ist. Mein Vater und ich sind es sowieso. Wenn es bis dahin nicht schon zu spät ist, werde ich am kommenden Wochenende hinfahren und versuchen, vor Ort ein wenig zu koordinieren.

Ich denke im jetztigen Stadium der Krankheit ist es nicht die Frage, ob sie stirbt, sondern wie sie stirbt - und dafür ist ein Hospiz, wenn es warum auch immer, nicht zu Hause geht, der denkbar beste Ort. Eine vernünftige Schmerztherapie ist momentan nicht gegeben, die Frau schreit vor Schmerz und wird von der Hausärztin mit Paracetamol versorgt...


Herzliche Grüße aus den Bergen
Kai

Geändert von schmitka1308 (09.06.2012 um 22:14 Uhr)
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