AW: Ich habe Krebs und pflege meinen an Blasenkrebs erkrankten Vater
Hallo Christine,
ich finde es mehr als bewundernswert, dass ihr euch, trotz eurer eigenen schweren Erkrankungen, um euren Vater kümmert.
Mit Sicherheit tust du selber nicht zu wenig (auch wenn du das Gefühl hast) - dein Vater ist es schließlich, der mit seinen eigenen Entscheidungen die jetzige Situation "verursacht" hat.
Womit ich seine Entscheidung in keinster Weise bewerten will ...
Sein fehlender Lebenswille mag in seiner für ihn aussichtslosen Lage nachvollziehbar sein - allerdings meine ich, dass er euch - seinen beiden Töchtern - die Möglichkeit geben sollte, in irgendeiner Weise Hilfe zu "holen", sei es durch ambulante Pflegekräfte oder einen Hospiz / bzw. Palliativdienst.
Ist ihm denn, oder war es ihm, eigentlich bewusst, was du und deine Schwester in den letzten Jahren selber durchgemacht habt? Dass du dich am Ende deiner Kraft siehst und dir nur noch nach Weinen ist, kann ich absolut nachvollziehen.
Ich weiß ja nicht, ob ihr noch andere Familienangehörige habt, die auch dich und deine Schwester mal entlasten könnten - aber ich hoffe doch, dass du auch an deine eigene Gesundheit denkst!
Was vielleicht noch wichtig wäre, ist die Frage, ob bereits eine Patientenverfügung vorliegt. Gerade wenn dein Vater keine lebensverlängernden Maßnahmen möchte, ist das ja von extremer Wichtigkeit.
Ich hoffe, dass sich die Situation bei euch so entwickelt, dass sie im Sinne von allen Beteiligten ist.
Viel Kraft für die kommende Zeit und für dich persönlich wünsche ich dir alles Gute!
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