Hallo zusammen,
normalerweise starre ich die Anstarrer zurück an. Dann gehen deren Augen meist sehr schnell weg... natürlich nur bis ich wieder woandershin schaue.
Relativ gut wirkte es bisher immer, die Haare beiseitezuwuschen, so daß sie besser sehen können, und dann den Ausschnitt ganz zufällig so zu verlagern, daß sie auch den Port mit seiner nicht allzu schönen nicht-MKG-Narbe beäugen können. An diesem Punkt wird es ihnen meist zu unheimlich und nach einem kurzen entsetzten Blick in meine Augen ist dann Schluß mit dem Starren. Dafür reichte gestern aber nicht meine psychische Balance aus.
Es wäre mir echt lieber, wenn sie
fragen würden statt nur zu starren. Ein einfaches: "War das was an der Schilddrüse?" (oder ähnliches) kriegt doch auch der total normale einfache Taxifahrer hin.
Leute, die es schaffen, das zu tun, haben bei mir ein ganzes Büschel Gummipunkte weg.
Was mich heute allerdings betroffen macht, daß ist wie ich vor 2 Jahren auf den Assistenz-Arzt in der einen Notfallambulanz hier reagiert hatte, der vermutlich auch sowas gehabt hatte wie wir. Er sprach so, als ob nur noch sehr wenig von seiner Zunge übrig wäre. Ob er Narben hatte, weiß ich nicht.
Ich reagierte mit Verwunderung und sprach dann
sehr langsam und deutlich mit ihm. Ich wiederholte außerdem
langsam und deutlich, was ich von seinen Aussagen verstanden hatte, um zu verifizieren, daß ich das richtig interpretiert hatte.
An seiner Stelle hätte ich mir damals den Hals umdrehen wollen.
Mir war bis vor 13 Monaten diese Krankheit absolut nicht präsent, und so wird es den Anstarrern auch gehen.
Liebe Grüße, Lytha