AW: Adenokarzinom inoperabel
Schönen guten Abend ihr Lieben,
als erstes: Ich fühle mich von niemandem hier angegriffen. Im Gegenteil, absolut im Gegenteil!
Ich fühle mich sehr gut verstanden.
Was ich nicht so gut abkann, ist Zweckoptimismus. Nach dem Motto: Kopf hoch, wird schon wieder!
Bei uns wird nichts wieder.
Auch nützt es mir nichts, wenn man sagt, dass es LK Kranke gibt, die flockig nach 10 Jahren noch leben.
Das weiß ich.
Dazu folgendes: Als ich zur Selbsthilfegruppe fuhr, dachte ich so an die Mitglieder. Die die lange leben, sind operiert.
Das ist, wie wir alle wissen, das beste.
Nur leider mit uns, die wir nicht operiert werden können, nicht vergleichbar.
Dann gibt es ein Mitglied, welches bestrahlt wurde und Chemo bekam. Das ist das zweitbeste. Nur viele von uns können nur mit Chemo behandelt werden.
Dann gibt es ein anderes Mitglied, welches seit 4 Jahren Tarceva bekommt. Hörst Du Mona?
Und dann gab es die, die in der Situation waren wie ich, nicht bestrahlbar, nicht operierbar und Tarceva hat auch nicht geholfen.
Ihr braucht nicht zu fragen, die sind inzwischen alle gestorben.
Mit diesen Gedanken fuhr ich hin.
Umso größer dann die Freude, jemanden zu finden, bei der alles so ist wie bei mir. Nur herkömmliche Chemo.
Da dachte ich auch an euch, denen es geht wie mir.
Das was mit ihr und mit mir geschieht, KANN auch euch passieren.
Ich schreibe KANN und hoffe, dass es jeden einzelnen von passiert. Ihr alle sollt noch lange leben.
Es gibt die Neigung, Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Stadium 4 welches nicht auf Tarceva reagiert, kann nur mit Stadium 4 welches nicht auf Tarceva reagiert verglichen werden. Mit nichts anderem!!
Ich kann mir kein Beispiel an Peter Lustig nehmen, der wurde operiert.
Wir sind die, die die Arsxxkarte gezogen haben und vergleichen uns mit gleichen. Und wenn es Gleiche gibt, die das lange durchstehen, dann sind das Tatsachen, kein Glaube.
Und natürlich hast Du recht, liebe Christa, wir denken positiv, sonst wären wir längst im Irrenhaus.
Ich wünsche Dir sehr, dass es Dir bald besser geht und Deine Beschwerden eben einfach nur Beschwerden sind.
Liebe Paya,
die liebe heaven hat ganz sicher recht, wir mutieren zu Hypochondern. Ich habe mit Onkodok mal darüber gesprochen. Der meinte, das liegt daran, dass wir unserem Körper nicht mehr trauen können.
Recht hat er. Es kann ja leider wirklich so sein, das was böses hinter den Kopfschmerzen steckt.
Liebe Nothing,
über die andauernde Müdigkeit haben wir in der Selbsthilfegruppe auch gesprochen. Kennen alle!!! Das ist eine Nebenwirkung der Krankheit. Ist mal stärker, mal schwächer. Deshalb brauche ich auch immer meinen Mittagsschlaf.
Weißt Du, lieber Ron,
ich glaube jeder hat so seine Methode mit dieser Scheixxkrankheit klar zu kommen und Dein Versuch uns trösten war doch nicht schlecht. Wenn viele von uns das anders sehen, ist das eben ein anderer Weg klar zu kommen.
Euch allen ganz liebe Grüße
Christel
|