Meine liebe Jessy,
es ist so, so schwierig... Und doch ist es gut, dass deinem Papa jetzt bewusst ist, dass er diesen Zug nehmen muss und die Reise allein antritt, um bei seinen Worten zu bleiben. Und es ist gut, wenn er ebenfalls loslassen kann.
Es ist schön, dass ihr immer um ihn seid bis zu dem Schritt, den er dann allein gehen muss. Ja, es ist unfassbar und das kannst du dir auch nicht vorstellen. Ich konnte es genauso wenig... Und ich glaube, dass ihr drei jetzt auch in einer Art Kokon seid. Man fragt sich im nachhinein, wo man all die Kraft hergenommen hat, wie man so ruhig bleiben konnte... Und es ist alles gut, so wie es ist. Ich wünsche deinem Papa, dass er in Frieden und ohne weitere Schmerzen gehen darf, Jessy! Er hat so gekämpft, war so tapfer und muss sich mit solchen Schmerzen plagen... Ich habe heute den ganzen Tag an euch gedacht und mir große Sorgen gemacht, weil du dich nicht gemeldet hast (hatte heute Abend bei dir angerufen, aber da warst du bestimmt bei deinen Eltern).
Ich hoffe, dass du heute Nacht ein wenig Ruhe findest, denn die brauchst du dringend, um Kraft zu tanken. Ich umarme dich,
Miri





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