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Alt 18.10.2012, 23:49
Milie78 Milie78 ist offline
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Standard AW: furchtbare Angst

Hallo Miriam,

Tausend Dank fuer deine lieben Worte, du hast mir gestern sehr geholfen!

Ich war heute mit kurzer Unterbrechung den ganzen Tag im Krankenhaus, meine Mutter auch und wenigstens konnten wir da sein. Ich glaube, das hat uns allen wieder Kraft gegeben, weil wir zumindest ein bisschen was machen konnten. Morgen ist nun die OP, er ist stabil genug, sagen die Aerzte. Sie sagen aber auch, dass er Glueck im Unglueck hat und es gut zugaenglich ist. Man klammert sich ja wirklich an alles, aber ich bin heute froher Hoffnung und ich bin sicher, das schafft er morgen! Morgen frueh fahren wir auch nochmal hin, solange er uns eben da haben moechte. Die OP ist erst mittags.

Du hast so recht, was du ueber das Zeitverbringen sagst. In dieser Hinsicht muss ich sagen, haben wir Glueck gehabt, denn durch einige Umstaende hatte ich den ganzen Sommer Zeit, jeden Tag bei meinen Eltern zu sein. Dazu muss ich sagen, dass mein Vater einen Hund hat, der natuerlich trotzdem noch seine Runden drehen muss, und da wechseln wir (Mutter, Schwester, ich) uns ab. Das ist dann immer ein guter Grund, mal eben dort aufzuschlagen, ohne dass mein Vater fragt, ob ich nichts zu tun habe... Dann habe ich aber auch viele Tage komplett dort verbracht. Das war nach 6 Runden Chemotherapie, und er hatte 2 Monate Pause. Insgesamt war das eine schoene Zeit. Wir wollten auch sehr, sehr gern diesen Sommer ans Meer fahren (Hundestrand statt Drachen), aber leider hatte er taube (kribbelige, sagt er) Beine und Haende und konnte daher nicht gut laufen. Wir haben das beste draus gemacht, und waren konsequent jeden Abend bei meiner Oma im Garten und ab und zu haben wir gegrillt. Ich bin wirklich froh, dass wir die 2 Monate hatten, ohne irgendwelche Botschaften, Neuigkeiten usw. Es war schon fast eine Art von Normalitaet geworden, aber dann ging es eben mit den Untersuchungen weiter.

Die Chemotherapie hat insgesamt nicht geholfen (einige Metastasen kleiner, dafuer aber auch neue), und fuer den 1.11. war eigentlich eine OP geplant, in der Metastasen aus der Lunge entfernt werden sollten. In der Zwischenzeit Bestrahlung. Dabei ging es ihm dann ploetzlich so schlecht.

Er redet leider nur sehr wenig, und kaum je ueber Gefuehle, Gedanken, Aengste und so. Es findet irgendwie eher eine stille Kommunikation statt. Aber ich will ihm auch nichts aufdraengen.

Vielen Dank, dass du dein Erlebnis mit deinem Papa auf der Terrasse mit mir teilst. Das ist sehr ergreifend, ich stelle es mir auch furchtbar schwer vor, aber ich glaube, es verbindet auch und laesst einen Kraft schoepfen.

Miriam, nochmal vielen, vielen Dank fuer deine Worte. Ich wuensche dir nun erstmal eine gute Nacht und dass es dir gut geht. DANKE!
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