Hi armes Kampfküken!
Lass dich mal ganz lieb
Wie gesagt, ich kann ganz gut verstehen, dass du Horror hast vor der erneuten OP. Mir ginge es sicher nicht anders. Und vor einem Stoma hätte ich persönlich auch Angst. Ich hatte noch nie eins und hoffe, dass es so bleibt. Wenn nicht, hoffe ich, dass es wirklich stimmt, dass man damit "gut leben" kann. Und das wünsche ich dir auch - wenn es denn so weit kommen sollte.
Trotz all dem Sch... weisst du nun immerhin, wieso du beim aufs Klogehen so leiden musst. Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass diese OP dir nun hilft! Und es klingt ja irgendwie danach.
Dass sich die Behandlung durch die Heilpraktikerin nicht als erfolgreich erwiesen hat, ist natürlich blöd. Ich denke, das Ganze ist halt so kompliziert, dass man Dieses und Jenes ausprobieren muss. Ausserdem braucht der Körper halt offenbar sehr viel Zeit ...
Ich weiss, ein richtiger Trost ist das nicht.
Die Frage, ob all das Leid für etwas gut ist, stelle ich mir manchmal auch. Hmmm ... ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung. Manchmal versuche ich an dem Ganzen etwas Positives zu sehen. So habe ich zum Beispiel ohne Mühe gut 20 Kilo Übergewicht verloren. Das ist für mich persönlich positiv, auch wenn es vielleicht doof klingt. Zudem hat mich die Diagnose aus dem Hamsterrad hinauskatapultiert, in dem ich die letzen Jahre "eingesperrt" war. Endlich "durfte" ich mal "richtig" krank sein, nachdem ich mich jahrelang "halblebendig" durch den Alltag gequält hatte. Das klingt vielleicht auch blöd, aber es sind für mich persönlich zwei positive Punkte, die ich dieser Krankheit abgewinnen kann. Natürlich sieht mein Leben nun nicht wirklich besser aus, im Grunde hat sich meine Zukunftsperpektive wesentlich verschlechtert. Trotzdem fühle ich mich im Moment besser, als vor einem Jahr. Ist schon verrückt.
Es kann gut sein, dass du nichts Vergleichbares empfindest. Wenn dein Leben vorher einigermassen o.k. war, dann ist das Ganze nur Mist.
Ich persönlich habe zwar für mich eigentlich immer das Gefühl, dass alles irgendwie Sinn macht. Auch wenn dieser "tiefere Sinn" oft erst nach längerer Zeit erkennbar wird. Aber das ist nur meine ganz persönliche Erfahrung. Ich würde das nie und nimmer verallgemeinern.
Ich kann durchaus verstehen, wenn du einfach nur frustriert bist und dir wünschst, bald aus diesem "Alptraum" aufzuwachen.
Ich sende dir ganz liebe Grüsse
Arsinoe