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Alt 20.11.2012, 13:36
Rainer53 Rainer53 ist offline
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Standard AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

Hallo Micha,

ist natürlich Mist, wenn es in der Klinik so chaotisch zugeht und kein klarer Plan vorhanden ist, bzw. jeder was anderes sagt.

Wegen deiner Vorgeschichte kommt mir auch einiges bekannt vor:
Bei mir war es so, dass ich im März (1998) eine Kastanien- bis Hühnereigroße Schwellung an der rechten Halsseite hatte. Bin dann zum Hausarzt, der hat mich zum Radiologen geschickt, der hat Ultraschall gemacht und gesagt: Ist bestimmt ne Zyste, gut beweglich und so, ich soll einfach mal abwarten. Na, ich hab dann abgewartet bis Ende Oktober ich eines morgens Blut gespuckt habe. Da bin ich dann zum Notarzt, weil ich schon wusste, dass es was Ernstes sein kann. Der war dann der erste, der mir in den Hals schaute, einfacher Holzspatel und kleines Spiegelchen. Diagnose: Kehlkopfkrebs. Das war Samstags, er empfahl mir dann gleich Montags bei der Kopfklinik (Heidelberg) vorstellig zu werden, es müsse der Kehlkopf etc. entfernt werden, sei aber alles halb so wild. Klar doch..

Das Ei an meinem Hals war halt eine Metastase und keine Zyste..

Daher glaube ich auch, dass es normalerweise auf ein paar Tage nicht ankommt, obwohl prinzipiell die Behandlung schon zügig beginnen sollte.

Schlussendlich bin ich über Göttingen dann in Kassel gelandet, was auch wieder eine längere Geschichte ist, jedenfalls auch, weil es mir sonst zu lange gedauert hätte.

Es ist auch so, dass ich total dahinter her war, die richtige Behandlung zu kriegen, auch später noch, und meine Erfahrung ist einfach, dass man sich total selber drum kümmern muss und nicht einfach nur sagen kann: lass die Ärzte machen, die wissen schon, was sie tun. Für mich ist das auch bereits ein Teil der Therapie, dass man sich voll um sich selbst kümmert, das ist auch notwendig.

Es kann nicht angehen, dass du von einem zum anderen geschickt wirst und jeder was anderes erzählt. Deswegen würde ich nochmal evtl. auch telefonisch beim Oberarzt vorsprechen und dich nicht abwimmeln lassen.

Es muss einen klaren Plan geben, wann Chemo, wann Bestrahlung, wann OP, welches Ergebnis ist nach OP zu erwarten, welche Nebenwirkungen, wieso keine kombinierte Radio/Chemotherapie.

Außerdem würde ich parallel zur Behandlung einiges unternehmen, um mein Immunsystem zu stärken, sei es duch Bewegung, gesunde Ernährung, Nahrungsergänzungsmittel, das alles kann helfen, die Behandlung besser zu verkraften.

Viele Grüße und alles Gute, Rainer
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