AW: Die Sorge um sich selbst...
Liebe Mari,
das ist ja schön, dass ihr so eine gute Zeit zusammen verbringen konntet und auch Pläne für die Zukunft habt! Das freut mich sehr für dich!
Ja, ich kann mir gut vorstellen, wie sich der falsche Film oft anfühlt... Dass völlig unverhofft das Elend über dich hineinbricht und dich voller Wucht an die Wand drückt. Das wird dir sicherlich noch häufig passieren. Mir ging es zumindest auch so... Tagsüber konnte ich den Anschein ganz gut wahren und funktionierte, doch wenn ich allein im Auto saß und im Radio ein Song lief, der mich an irgendeine Kleinigkeit erinnerte, dann flossen die Tränen. Manchmal traf mich diese Endgültigkeit auch einfach so. Mit der Zeit hat sich die Trauer verändert. Sie bricht nicht mehr wie eine Naturgewalt über mich hinein und ich kenne sie und mich jetzt besser. Das erleichtert mir den Umgang. Andererseits habe ich mir selbst gesagt, dass die Trauer nun einmal dazu gehört, denn sie ist ja auch ein Zeichen dafür, dass ich meinen Papa sehr geliebt habe und ihn nun einmal sehr vermisse. Jetzt empfinde ich nicht mehr so viel Bitterkeit. Meistens tut es jetzt gut, an meinen Vater zu denken und dann lächle ich vor mich hin. Oder ich erinnere mich gemeinsam mit meiner Ma an Begebenheiten und dann können wir auch zusammen lachen. Bei dir ist das alles ja noch so frisch, die Wunde klafft noch offen... Aber es wird irgendwann erträglicher, ganz bestimmt!
Liebe Grüße
Miri
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...
Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
|