AW: Villa Sonnenschein
Guten Morgen zusammen,
mit ca. 30 Lenzen ist mir mal beinahe das gleiche passiert wie Gabi. Nur war es da ein dicker LKW, da vor mir an der Ampel stand. GsD ist nichts passiert, der Fahrer hat den 1. Gang noch rechtzeitig beim dritten Versuch gefunden. Was Gabi passiert ist, kann man verzeihen. Der Schaden ist ersetzbar. Wir waren schließlich alle mal Anfänger. Bei Katharina ist das was anderes. Nicht nur ein Mensch muss durch dieses Fehlverhalten das ganze Leben lang leiden. Unverzeihlich ist auf jeden Fall das Verhalten des jungen Mannes.
Lola, um bei dem Begriff des Anfängers zu bleiben. Überall und jeder Zeit kann man so etwas wie ein Anfänger sein. In der Jugend, wenn man so vieles ausprobiert und die Konsequenzen nicht abschätzen kann. Wenn man heiratet und Kinder in die Welt setzt. Immer wieder kommen Situationen, wo man nicht weiß: "Was wird daraus?"
Ihr alle wart Anfänger, als euch der Krebs erwischte. Ich war es, als meine Frau die Diagnose bekam und schon wieder, als sie daran starb. Das sind Stationen, da überlegt man, was richtig war und falsch. Hätte man besser dies oder jenes getan oder vielleicht besser doch nicht? Wie war das Leben bis hierher überhaupt gelaufen? Wo hat man Fehler gemacht, was war gut und richtig? Was hat man vergessen, übersehen? Bin ich schuld? Es sind quälende Fragen, auf die es meist keine eindeutige Antwort gibt.
Man sollte gnädig zu sich sein. Wir sind Menschen und die machen immer wieder Fehler. Nicht hadern sondern versöhnen und verstehen. Aus den Fehlern lernen, die man nicht mehr rückgängig machen kann, damit man möglichst nicht noch mal die gleichen macht und die Vergangenheit nicht nur akzeptieren. Man kann sie eh nicht ändern. Nicht fatalistisch sondern bewusst und aufrechten Ganges.
Es war ganz sicher nicht alles gut doch heute kann ich, für mich, sagen: "Es ist alles gut. Egal, was noch kommt." Das Leben ist weder gut noch böse. Es ist.
Das wünsche ich auch euch,
Helmut
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