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Alt 12.12.2012, 21:48
su1ha1 su1ha1 ist offline
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Standard AW: Wie geht es euren Kindern? Gibt's Unterstützung?

Hallo Sterndli,

als ich die Diagnose vor zwei Jahren bekam, war mein Sohn 11 Jahre alt. Wie du dir sicher denken kannst ein schwieriges Alter. Dazu kam das 2 Jahre vor meine Diagnose meine Eltern verstorben sind, wo er jeden Tag verbracht hatte damit ich arbeiten konnte, weil ich alleinerziehend bin. Mein Vater starb an Krebs und mein Sohn hat das alles hautnah miterlebt. Dann kannst du dir vorstellen was für Gedankengänge mein Sohn hatte als er von meiner Diagnose hörte.
Es war am Anfang sehr schwer an ihn ranzukommen, aber wie man selbst braucht auch ein Kind Zeit für das ganze erst mal sacken zu lassen. Ich habe am Anfang offen und ehrlich mit ihm gesprochen was alles auf mich bzw uns zukommt mit OP`s Chemo und Bestrahlung. Was für Neben wirkungen usw kommen können. Habe ihn anschließend in Ruhe gelassen und ihm gesagt das er jederzeit wenn er fragen hat kommen kann. Zusätzlich haben wir hier wo ich wohne eine Super Anlaufstelle mit einer Kinderpsychologin die speziell für Kinder ist von krebskranken Eltern. Die kriegen die Kinder geknackt das sie reden über ihre Ängste und Sorgen. Die Gespräche liefen so ab das ich nicht dabei war und auch nur Auskunft bekommen hätte wenn das Kind gravierende Probleme hätte. Weiß bis heute nur kleine Ausschnitte aus diesen Gesprächen, hab der Psychologin vertraut das das alles so ok ist. Auch ich hatte nette und hilfreiche Gespräche mit ihr. Hat mir sehr geholfen um mein Frust auch abzulassen. Wir stehen nach wie vor in Kontakt und machen immer wieder tolle Ausflüge mit anderen Kindern wo die Eltern entweder an Krebs erkrankt oder gestorben sind. Dort sehen sie das sie nicht allein da stehen mit so einem Schiksal. Heute gehts uns körperlich und psychisch wieder gut und können viel gemeinsam lachen. Wir stehen noch enger zusamnen und genießen die Zeit anders wie andere wo die Eltern gesund sind.Viel intensiver und mit einem hohen Maß an Vertrauen. Um aber dort hin zukommen ist viel Zeit ins Land gegangen.
Was die Schule betrifft, so habe ich mit der Klassenlehrerin gesprochen und in unsere Situation eingeweiht. Diese Info gab sie an sämtliche Lehrer weiter und es gab regelmäßig Rückmeldung. Auch die Kinder seiner Klasse wurden informiert, was mein Junior selber wollte um nicht anzuecken falls er mal nicht so gut gelaunt war. Was soll ich sagen, bau dir ein Netzwerk aus vielen unterschiedlichen Personen wo die Kinder vertrauen zu haben und ja laß sie ruhig mal wütend und nicht anwesend sein. Das ist ihr Recht und Weg damit umzugehen. Veilleicht gibts in deiner Umgebung eine solch tolle Anlaufstelle. Sucht euch Psychologische Hilfe. Ist kein Beinbruch. Unser Anlaufstelle hieß übrigens "Pappilon" auf Deutsch Schmetterling. Ich hoffe das ich den Namen nenne darf.
Ich hoffe ich konnte ein wenig helfen. Der Text ist jetzt lang genug. Vielleicht magst du hier nochmal schreiben wie es euch ergangen ist. Wünsch euch auf eurem Weg alles Gute!

Lieben Gruß su1ha1
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