AW: Austausch von Usern mit fortgeschrittener Erkrankung
Hallo Arosagirl,
hallo auch an alle anderen hier,
da es bei mir ähnlich war, will ich euch von meiner Erfahrung berichten. Im August wurden bei mir 3 kleine Lebermetastasen festgestellt. Ich wollte absolut nicht biopsieren lassen, da ich der Meinung war und bin, dass das die ganze Sache verschlimmern könnte. Alle Ärzte überfielen mich praktisch mit der Meinung, unbedingt und ganz schnell eine erneute Chemotherapie machen zu müssen. Da ich aber schon 2 Chemos, erst TAC und dann Vinorelbin + Gemcitabine innerhalb eines Jahres bekommen habe und beide offensichtlich nicht angeschlagen haben, wollte ich nichts überstürzen. Ich recherchierte und kam auf Dr. Coy. Er ist der Meinung, mit zuckerfreier- und kohlenhydratarmer Ernährung Chemoresistenzen abbauen zu können. Seit dem, das sind nun 4 Monate, ernähre ich mich strikt nach seinen Anweisungen. So fuhr ich im Oktober erstmal 3 Wochen zur Kur nach Boltenhagen und hoffte auf Stillstand was den Krebs angeht. Im November tastete ich am Hals dann Lypmknoten, die lt. Ultraschall auf jeden Fall bösartig sein sollen. Es folgten wieder Thorax CT, Leber MRT. In der Leber habe ich mittlerweile mindestens 20 Metas. Eine 4 cm.
Man könnte jetzt meinen, dass ich nun denke, Ernährung alles Mist, aber ich habe jetzt eine Chemo mit Paclitaxel und Avastin angefangen. Und ich glaube ganz fest dran, dass die Chemo jetzt wirkt.
Ob es jetzt richtig war, so lange mit der Chemo zu warten, kann ich nicht sagen, aber ich habe nicht das Gefühl, einen Fehler gemacht zu haben. Ich habe 4 wunderbare Monate gehabt, in denen es mir total gut ging und das ist auch nicht zu verachten. Und wie gesagt, die große Hoffnung, dass die neue Chemo jetzt anschlägt, hält mich noch aufrecht. Sollte das alles immer noch nichts gebracht haben, kann ich mich immer noch mit ner riesigen Schachtel Pralinen ins Bett legen.
Für heute steht bei mir ein Schädel CT an, da ich seit 2 Wochen starkes Flimmern vor den Augen habe und dann kaum noch was sehe. Hoffe, dass es nur Zuckermangel oder so ist. An das schlimmste will ich jetzt vor Weihnachten gar nicht denken, aber ich hab natürlich ganz schön Kopfkino.
Das Paclitaxel habe ich übrigens ganz gut vertragen. Bis auf Knochenschmerzen und gestern leichte Kreislaufprobleme bin ich bis jetzt von NW verschont geblieben. Ich hoffe, das bleibt so.
Alles Liebe Sabine
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