[Karin0357]

Hallo zusammen,

nach monatelangem stillen Mitlesen möchte ich mich heute auch bei euch einreihen. Ich habe so viel von diesem Forum profitiert, dass ich allen Frischlingen ein wenig von der Angst nehmen möchte, die wir sicher alle ausgestanden haben, als wir noch ganz am Anfang waren.

So ist es bei mir gelaufen: erste Brust-OP im Juli, Nach-OP im August, nochmal OP wegen Bakterien/Keimen in der Brust, dann soweit (fast) alles ok: Lymphknoten frei, Knochenszinti sauber, aaaber: G3. Daher hat man sich für die Chemo entschieden, und zwar 4 x EC / 4 x DOC. Portlegung vor der ersten Chemo - leider hat das Ding nur eine Anwendung überstanden und vor der zweiten Chemo wurde ein neuer Port gelegt. Mann, was war ich panisch (sollte das etwa bedeuten: 8 x Chemo = 8 Ports??). Aber alles gut, der "neue" hält tapfer durch und gestern ist schon meine 3. DOC gelaufen.

So ganz ohne Nebenwirkungen bin ich dann doch nicht geblieben: Haare alle futsch (leider am Schluss auch Wimpern und Augenbrauen, sehe aus wie ein Grottenolm), Übelkeit, "Cortison-Teint", Schlafprobleme unter EC,
Mundschleimhaut im Eimer, bei DOC ist Übelkeit gar kein Thema mehr, dafür habe ich zusätzlich ein gratis-Peeling der Fußsohlen und Finger- und Zehennägel verfärben sich bräunlich. Beim Schreiben merke ich jetzt, dass da doch Einiges zusammengekommen ist, aber das Brustzentrum hat mich mit gut wirksamer Begleitmedikation ausgestattet und mir eingeschärft, frühzeitig damit zu beginnen, sobald sich erste Anzeichen zeigen. Hat gut geholfen.

Trotz aller medizinischen Hilfestellung denke ich mir aber, dass mir am meisten meine Einstellung geholfen hat - ich will die Chemo haben, einfach für alle Fälle. Sollte ich mir irgendwann mal vorwerfen müssen "Sch .... hättest du doch damals .....)? Nö.

Also, liebe Neulinge - keine Panik! Klar ist die Chemo kein Waldspaziergang, aber vieles ist machbar und es gibt auch reichlich gute Tage. Und wenn ich nachts nicht so gut schlafen kann - meine Couch ist auch tagsüber für mich da!

Ganz liebe Grüße,
Karin