Hallo ihr Lieben!
Ja, heute habe ich erstmal geschafft! Jupiee!!!

Ich will das jetzt möglichst geniessen und mir nicht schon wieder Sorgen machen. Wobei ... im Hinterkopf spuken sie natürlich schon herum.
Ich mache mir viele Gedanken darüber, wie es wird, wenn ich nicht mehr Geld verdienen kann oder was wäre, wenn ich sterbe. Da mein Mann nicht gut abgesichert ist, macht mir Letzteres sehr grosse Sorgen. Und wie das wird, wenn ich auf Rente angewiesen bin, kann ich mir auch noch nicht so richtig vorstellen. Sicher ziemlich nervig und schwierig. Ich bin ja in der Schweiz versichert und da wird das sehr restriktiv gehandhabt. Nun ja. Ein gutes Jahr lang habe ich zum Glück noch Krankentaggeld zu gut und vielleicht bin ich ja vorher wieder fit genug zum Arbeiten.
Was meine Bestattung angeht, soll es möglichst einfach und günstig sein und fertig. Am liebsten wäre mir, wenn meine Asche an einem schönen Ort verstreut würde. (In der Schweiz ist das erlaubt.) Aber das ist vermutlich zu kompliziert. Wie gesagt, ich will keinen grossen Aufwand verursachen. Für meinen Schatz ist das Ganze schon schlimm genug.
Mein "altes" Leben zurückwünschen? Ich kann mich schon gar nicht mehr richtig daran erinnern, wie das war. Sprich, wenn mit "altem Leben" ein "gutes Leben" gemeint ist. Mein Leben ist nämlich schon lange vor der Krebs-Diagnose ziemlich schwierig geworden. Seit dem finanziellen Debakel durch das Geschäft, das hopps ging. Von da an folgte auf eine Katastrophe die nächste und ich war ständig gesundheitlich angeschlagen. Nee, DIESES Leben wünsche ich mir nicht zurück.

Seit ich "offiziell" krank bin, stecke ich immerhin nicht mehr im Hamsterrad des Alltags. Ich habe mehr Zeit für mich und die Probleme von damals sehe ich in einem anderen Licht. Verglichen mit einer tödlichen Krankheit sind sie schon fast "Peanuts" ...

Die Hoffnung, dass das Leben je noch richtig "gut" werden könnte, habe ich eigentlich aufgegeben. Ich wurstle mich halt so durch und versuche möglichst viele gute Momente zu erleben. Ich konzentriere mich sozusagen auf die Spatzen, die ich in die Hände bekommen kann, statt auf die unerreichbare Taube auf dem Dach.
Doch ich war ja eigentlich bei etwas Positivem ...

Dem Ende der Strahlentherapie. Aaalso ... Heute habe ich schon mal ganz ausgiebig gekuschelt mit meinem Liebsten.

Etwas Gutes zum Essen habe ich auch gekauft und hoffe, dass ich dieses Wochenende die Energie aufbringen kann, es auch zu kochen. Und genug Appetit, um es zu essen.
Und wenn es mir dann hoffentlich irgendwann noch etwas besser geht, dann wollen wir mal auswärts essen gehen und meinen Geburtstag und den Jahreswechsel nachfeiern.
@Marttha: Ich wünsche dir alles Gute für die Chemo! Übelkeit ist ganz übel! Und Pickel sind auch nicht grad toll ...

Aber immerhin scheint sie zu wirken!
@Mucki: Hmmm ... Oje, du Arme! Ich wünsche dir, dass du nicht ständig Chemo brauchst. Und wenn doch, dass du es gut verträgst.

Danke der Nachfrage! Meinem Bein geht es im Moment gar nicht gut. Es ist so dick wie noch nie. Das kommt von der Bestrahlung meinte die Strahlenärztin. Aber es soll mit der Zeit besser werden. Ich bin dann froh, wenn die Thrombose verschwindet! Meinem Schatz geht es besser. Die seltsamen Schmerzen sind weg. Der Knubbel ist immer noch da, aber scheints etwas Harmloses. Im Mai (!) hat er dazu dann noch eine Besprechung mit dem Arzt.
@Aureli: Dir wünsche ich noch eine gute Chemopause und dann wieder, dass du es gut überstehst!
@Kampfküken: Das sind ja prima Nachrichten!

Ja, homoöpatische Mittel nehme ich auch dann und wann. Wenns nützt, wieso nicht? Was ich z.b. total der Hammer finde, sind die Kügelchen gegen Fliessschnupfen. Ein paar einwerfen und der Schnupfen ist nicht mehr so schlimm. Faszinierend!

So als Ergänzung zu "schulmedizinischen" Behandlungen finde ich das ganz o.k. Nochmal zu den Okra-Schoten: Sie werden in der orientalischen Küche verwendet. Wenn man sie richtig zubereitet, schmecken sie sicher lecker.
Ah ja, danke für die Erklärung zu der Strahlentherapie. Bei mir hat die Strahlenärztin nix von Prozentzahlen gesagt. Sie meinte einfach, damit die Therapie kurativ gewesen wäre, hätte sie stärker sein müssen, aber das wäre zuviel für den Dünndarm gewesen. Sie sagte ausserdem, dass im Tumorboard diskutiert worden sei, ob intraoperativ (oder so) bestrahlt werden soll. Das wäre dann eine OP kombiniert mit Bestrahlung gewesen. Wegen der heiklen Lage des Tumors (auf der Vene) habe man das aber nicht gemacht. Darüber bin ich noch froh, eine 3. OP so kurz nach der 2. hmmm ... weiss nicht, wie gut ich das vertragen hätte. Auf der anderen Seite ist es natürlich doof zu wissen, dass das "Monster" nach wie vor im Bauch sitzt. Und nicht zu wissen, ob es nun durch die Bestrahlung mausetot ist, oder weiter sein Unwesen treibt. Nun ja ... Wir werden sehen!
Ich wünsche dir ein schönes Geburtstagsfest mit der "Kleinen" und "Grossen"!
@all: Ja, ein sonniges Wochenende wäre nicht schlecht!
Eine erholsame Nacht wünscht euch
Arsinoe